Nach mehreren Tagen des Schweigens hat sich der Landeroboter "Philae" erneut vom Kometen Tschuri gemeldet. Es seien am Freitag zum dritten Mal Daten von "Philae" eingetroffen, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. Demnach sendete das Gerät binnen 19 Minuten 185 Datenpakete. "Philae geht es recht gut", erklärte das DLR.
Es seien "unter anderem aktuelle Daten empfangen" worden, inzwischen habe "Philae" eine Betriebstemperatur von null Grad Celsius. "Das bedeutet, dass die Batterie jetzt sogar ausreichend aufgeheizt ist, um Energie speichern zu können", hieß es. Damit könne auch "unabhängig von der Beleuchtung durch die Sonne" mit dem Roboter gearbeitet werden.
Nach seinem Aufwachen aus dem Kälteschlaf hatte sich der Landeroboter binnen einer Woche bereits zwei Mal von dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko gemeldet. "Philae" war am 12. November auf dem Zielkometen der europäischen "Rosetta"-Mission gelandet. Die Sonde ist das erste von Menschen geschaffene Gerät, das weich auf einem Kometen aufsetzte.
Ritt auf einem Zeugen der Entstehung des Universums
Allerdings kam "Philae" auf Tschuri erst nach zwei Hüpfern und der leichten Berührung eines Felsbrockens abseits des vorgesehenen Landeplatzes zum Stehen. Da der kühlschrankgroße Landeroboter dort zu wenig Sonnenenergie erhielt, waren seine Batterien bereits nach knapp 60 Stunden wissenschaftlicher Arbeit erschöpft.
Mit "Philae" könnte es zum ersten Mal möglich sein, auf einem Kometen zu forschen, während dieser auf dem Weg zur Sonne immer aktiver wird und dabei seinen charakteristischen Schweif entwickelt. Kometen bestehen aus gefrorenem Gas, Eis und Staub. Die Himmelskörper gelten als Zeugen aus der Entstehungszeit des Sonnensystems vor viereinhalb Milliarden Jahren.