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"Philae" auf Komet Tschuri Landestelle auf Himmelskörper "Agilkia" getauft

Aus 8300 Vorschlägen hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt einen Sieger erkoren - "Agilkia" wird der Landepunkt auf Komet Tschuri heißen. Dort soll der Roboter "Philae" aufsetzen.

Bisher trug der Landeplatz der europäischen Kometen-Roboters "Philae" die unromantische Bezeichnung "J" - nun hat die Aufsetzstelle des Landegeräts einen klangvollen Namen: "Agilkia" heißt die Stelle auf der Oberfläche des Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko, auf die "Philae" am Mittwoch nächster Woche herabschweben soll. Der Name siegte unter insgesamt rund 8300 Vorschlägen bei einem internationalen Wettbewerb, wie das #link,http://www.stern.de/wissen/kosmos/dlr-90248349t.html;Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt# (DLR) am Dienstag in Köln mitteilte.

Mit "Philae" soll zum ersten Mal ein von Menschen geschaffenes Gerät weich auf einem Kometen landen. Die Raumsonde "Rosetta" mit "Philae" an Bord hatte den Kometen Tschurjumov-Gerasimenko am 6. August nach zehnjähriger Reise durch das Sonnensystem erreicht und war in eine Umlaufbahn um den auf den Namen Tschuri getauften Himmelskörper eingeschwenkt.

"Agilkia" ägyptische Nil-Insel

Zu dem Internet-Namenswettbewerb für die "Philae"-Landestelle hatten neben dem DLR die Raumfahrtagenturen CNES (Frankreich) und ASI (Italien) sowie die Europäische Weltraumorganisation ESA aufgerufen. Die Mitglieder des Steuerungs-Komitees von "Philae" als Jury entschieden sich schließlich für die ägyptische Nil-Insel Agilkia als Namensgeberin.

Auch die Namen des "Philae"-Landegeräts und von dessen Muttersonde "Rosetta" führen nach Ägypten: Die "Rosetta"-Sonde ist nach der ägyptischen Stadt Rashid (Rosetta) benannt. Dort wurde 1799 der berühmte Stein von Rosetta gefunden, dessen Inschriften zusammen mit denjenigen auf einem Obelisken von der Insel Philae die Entschlüsselung der altägyptischen Hieroglyphen ermöglichte. Bevor Philae beim Bau des Assuan-Staudamms überflutet wurde, wurde der Tempel der Insel 1980 versetzt - und zwar auf die benachbarte Insel Agilkia.

Klingonische Namensvorschläge

Bei dem Namenswettbewerb gingen die unterschiedlichsten Vorschläge ein, wie das DLR mitteilte. Selbst die Sprache Klingonisch aus der "Star-Trek"-Reihe wurde bemüht: "Qapla" sei das klingonische Wort für "Erfolg" und deshalb passend, fand ein Teilnehmer. Auch "Moby Dick" wurde vorgeschlagen. Schließlich sei der Wal aus dem gleichnamigen Roman von Herman Melville mit einer Harpune beschossen worden, schrieb ein anderer Teilnehmer. Damit spielte er darauf an, dass sich "Philae" beim Aufsetzen mit zwei Harpunen im Kometenboden verankern wird.

Als Gewinner des Namenswettbewerbs wurde letztlich der Franzose Alexandre Brouste aus Le Mans ausgelost, der wie weitere rund 150 Teilnehmer "Agilkia" vorgeschlagen hatte. "Ich interessiere mich schon seit vielen Jahren für die Raumfahrt", erklärte der Mathematikdozent. "An dem Wettbewerb habe ich teilgenommen, weil ich an dem historischen Augenblick der Landung auch beteiligt sein wollte."

amt/AFP AFP

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