Bisher habe man Wasser auf dem Mars nur an den Polkappen, in der Atmosphäre oder im Untergrund vermutet, sagte Ernst Hauber, Geologe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), am Dienstag in Berlin. Hier aber liege das Eis offenbar nur wenige Meter unter einer Staubschicht und befinde sich in der Nähe des Äquators. Dass es sich bei Fläche unter der Staubschicht tatsächlich um gefrorenes Wasser handle, sei eine Interpretation, sagte Hauber. "Das Eis ist noch nicht ausgebuddelt." Um abschließende Sicherheit zu bekommen, müsse dort gebohrt werden. Dies sei derzeit aber nicht geplant.
Auf bisherigen Bildern war kein Wasser zu erkennen. Wissenschaftler gingen davon aus, das Wasser an der Oberfläche verdunstet, da der Atmosphärendruck auf dem Mars so gering ist. Das etwa 800 mal 900 Kilometer große und 45 Meter tiefe Eisgebiet habe mit hochauflösenden Bildern einer Stereokamera der Raumsonde der Europäischen Weltraumorganisation ESA identifiziert werden können. "Das sieht aus wie Packeis in der Antarktis", sagte Hauber. Fotos älterer Marsmissionen hatten darauf schließen lassen, bei dem Gebiet handle es sich um erkaltete Lavaströme.
Reuters