Ägypten 3500 Jahre alte Siedlung ausgegraben

Archäologen haben in der ägyptischen Oase Charga eine Handelssiedlung aus der Pharaonenzeit ausgegraben. Zu den entdeckten Gebäuden gehört unter anderem eine Bäckerei. Dort wurde vermutlich nicht nur für die Bewohner der Oasenstadt Brot gebacken.

In der ägyptischen Oase Charga hat ein amerikanisches Forscherteam der Yale Universität in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut die Ruinen einer Handelssiedlung aus der Pharaonenzeit ausgegraben. Diese Siedlung, die um 2134 v. Chr. gegründet wurde und ihre Blütezeit um 1700 v. Chr. hatte, ist etwa 1000 Jahre älter als die bisher bekannten Siedlungsreste in der Oase. Wie die ägyptische Behörde für archäologische Ausgrabungen erklärte, befindet sich der Fund an einer einst belebten Handelsroute zwischen dem Niltal und dem restlichen Afrika.

Bei Ausgrabungsarbeiten in dem 500 Kilometer von Kairo entfernten Oasen-Bezirk Umm al-Mawagir waren Forscher auf die antike Siedlung gestoßen. Backofenartige Vorrichtungen, die dort gefunden wurden, ließen darauf schließen, dass eines der Gebäude eine Bäckerei war und in der Siedlung Lebensmittel produziert worden sein könnten, sagte Expeditionsleiter John Darnell.

Wegen der Ausmaße der Bäckerei gehen die Forscher davon aus, dass neben den Bewohnern der Siedlung möglicherweise auch Truppen versorgt wurden, die in Charga stationiert waren. Der Generalsekretär der ägyptischen Altertümerverwaltung in Kairo, Zahi Hawwas, erklärte, die nun entdeckte Siedlung sei wahrscheinlich außerdem ein Verwaltungszentrum an der Handelsroute gewesen.

Die Oase Charga liegt in der westlichen Wüste, rund 170 Kilometer westlich von Luxor. Archäologen hatten in den vergangenen 20 Jahren wiederholt auf die Gefahr durch Raubgrabungen in der Oase hingewiesen.

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