Legasthenie Jungen haben öfter Leseschwierigkeiten als Mädchen

In einer umfassenden Studie bei 7- bis 15-Jährigen stellten britische Forscher bei Jungen doppelt so häufig Leseschwierigkeiten fest als bei Mädchen. Vermutlich gibt es dafür genetische Gründe.

Jungen haben doppelt so häufig Leseschwierigkeiten wie Mädchen. Das haben britische Forscher bei einer Analyse der Lesefähigkeiten von fast 10 000 Kindern im Alter von 7 bis 15 Jahren herausgefunden. Im Schnitt hatten 20 Prozent der Jungen Probleme beim Lesen, aber nur 11 Prozent der Mädchen. Eine Ursache dafür sehen die Forscher im Erbgut. Jungen hätten insgesamt mehr Entwicklungsschwierigkeiten, darunter auch die Lese-Rechtschreib-Schwäche Legasthenie.

Bildungsprogramme für Schüler sollten daher insbesondere die Entwicklungsschwierigkeiten von Jungen berücksichtigen, meint Studienautorin Julia Carroll von der Universität Warwick. Bislang sei oft vermutet worden, dass Lehrer Lernschwierigkeiten bei Jungen eher wahrnähmen als bei Mädchen. Die neue Studie bringe hierbei jedoch Klarheit, weil sie nicht nur Schüler einschließe, die bereits Probleme hatten, sondern allgemein alle Kinder, betonte die Hochschule.

Die Forscher hatten Daten von vier vorhergehenden Untersuchungen neu ausgewertet und ihre Studie im "Journal of the American Medical Association" (JAMA) veröffentlicht.

DPA

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