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Hitze im September: reife Trauben, viele Algen
STORY: Sommer-, also Spätsommerfeeling am Dienstag auf dem Rhein bei Königswinter. Nicht nur hier kletterten die Temperaturen bei weitgehend blauem Himmel noch einmal so richtig in die Höhe und luden zu Freiluftaktivitäten ein. Für die anstehende Weinlese bedeutet das wohl einen positiven Schub. O-Ton Karsten Brandt, Klimatologe: "Es fängt jetzt ja die Weinlese an in ganz Deutschland, in vielen Gebieten. Und das Wetter jetzt ist, dafür ist natürlich perfekt. Und der Wein, der kriegt jetzt noch mal ordentlich Sonne. Die Temperaturen sind ja noch mal hoch. Also gerade die September-Sonne ist für den Wein noch mal sehr, sehr gut. Also gute Nachrichten für die Winzer und für alle, die ihn natürlich den Wein lieben. Der Jahrgang 2023 wird ein wahrscheinlich sehr guter Jahrgang sein." Für die Weinbauern sei das mitnichten im Vorfeld klar gewesen. "Eigentlich ist es eine Überraschung, dass wir eine gute Ernte einfahren, weil es waren Extreme. Diese Trockenheit, also erst mal die kühle Entwicklung im Frühjahr mit der Nässe, da wächst der Wein ja gar nicht. Das kam verspätet, verzögert alles. Dann war es total trocken, auch wieder Wachstumsschwierigkeiten, auch Angst vor entsprechendem Pilzbefall. Ja, und dann mitten im Sommer lange Regen, also schon eine Überraschung, dass wir eine bessere Ernte einfahren als in den letzten drei bis fünf Jahren. Also wirklich eine Überraschung. Aber wahrscheinlich waren die letzten Jahre auch so extrem trocken und so ungewöhnlich, sodass man vielleicht diesen Vergleichsmaßstab gar nicht ziehen kann." So viel zum Ausblick in Sachen Weinanbau und -genuss. Einschränkungen von Badegenuss trotz des aktuellen Sommerintermezzos sind mancherorts übrigens eine weitere Folge unter anderem der Wärme. Hier am Rotter See in Troisdorf, Nordrhein-Westfalen, hat der zuständige Rhein-Sieg-Kreis ein Badeverbot verhängt. Grund sind Blaualgen, die sich am Ufer neben Grünalgen angesiedelt haben. Während deren grüner Teppich deutlich sichtbar ist, muss man bei den Blaualgen genauer hinschauen. Einige dieser Bakterien, die sich zu kleinen Kugeln zusammenschließen, sondern Gifte ab, ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier. Befragte Badegäste nahmen die Einschränkungen gelassen. "Also, es schreckt mich ab, ins Wasser zu gehen, beziehungsweise wenn man es jetzt einfach nicht darf, mache ich es nicht. Aber es schreckt mich auf keinen Fall ab, hier hinzukommen, wie man ja sieht. Es ist einfach..., so ist die Natur. Manchmal geht es, manchmal nicht. Finde ich überhaupt nicht schlimm.” Nun muss laut Gesundheitsamt abgewartet werden, bis die Blaualgen wieder verschwinden. Mindestens bis zum Wochenende soll der Hochdruckeinfluss hierzulande erhalten bleiben. Aber irgendwann wird es dann ja ganz sicher auch wieder kalt.