
Wie ein Todesengel schwebt die Seewespe in den Gewässern im Norden Australiens. Ihre rund 60 Tentakel sind drei Meter lang und mit tausenden Nesselzellen besetzt. Der Körper kann die Größe eines Basketballs erreichen. Sie kommt von Juni bis Oktober in den flachen küstennahmen Gewässern vor, also dort wo Menschen gern schwimmen. Die Tentakel der Seewespe sind im Wasser nahezu unsichtbar, bis es zur Berührung mit der Haut des Schimmers kommt. Betroffene beschreiben den Schmerz wie ein glühend heißes Brennen. Die Haut entwickelt schnell Ödeme bis hin zu Nekrosen, also abgestorbenem Gewebe. Ist das Gift in die Blutbahn eingedrungen wirkt es lähmend auf die Muskeln, vor allem auf den Herzmuskel. Bereits eine halbe Stunde nach dem Kontakt kann der Herzstillstand eintreten. Haben sich sehr viele Nesselzellen entladen, wird das Opfer binnen Minuten bewusstlos. Jedes Jahr sterben zahlreiche Menschen am Gift der Seewespe, vor allem Kinder. Erste Hilfe: Sofort nach medizinischer Hilfe rufen. Nesseln mit einem Handtuch entfernen und die Haut mit Essig abreiben. Das Gegengift muss innerhalb einer Viertelstunde auf die Hautstellen aufgetragen werden. Australische Rettungsschwimmer tragen häufig Ganzkörper-Badeanzüge, die nicht dicker als Nylon sind. Bereits diese dünne Schicht schützt, da die Nesselzellen auf die chemischen Substanzen auf der Haut reagieren und nicht auf den Hautkontakt selbst.
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