Nach dem Attentat in Australien zu Beginn des jüdischen Lichterfests Chanukka steigt auch in Deutschland die Wachsamkeit weiter an. Die Polizei in Berlin teilte mit, sie werde "vor dem Hintergrund des Geschehens in Sydney" die Maßnahmen zu Schutz der Chanukka‑Veranstaltung am Sonntagabend am Brandenburger Tor "nochmals intensivieren. Die Beamten seien "dort mit verstärktem Kräfteansatz präsent" schrieb die Polizei im Kurznachrichtendienst X.
Chanukka ist das jüdische Lichterfest und dauert acht Tage und acht Nächte. Erinnert wird mit den Feierlichkeiten an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 vor Christus und an das "Lichtwunder" eines acht Tage brennenden Leuchters. Abend für Abend wird eine weitere Kerze an einem speziellen Leuchter angezündet, dem Chanukkia.
Der überdimensionale Chanukka-Leuchter hat Tradition in Berlin
Ein solcher steht auch dieses Jahr wieder am Brandenburger Tor, am Freitag wurde der etwa zehn Meter hohe Chanukka-Leuchter eingeweiht. Seit 20 Jahren ist das in der Hauptstadt Tradition.
Ein besorgniserregender Trend ist allerdings auch die wachsende und teils offen zur Schau getragene Judenfeindlichkeit im Lande, viele jüdische Einrichtungen stehen permanent unter massivem Polizeischutz. Nach dem antisemitischen Anschlag in Australien gebe es zwar keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung für Berlin, führt die Polizei auf X aus, dennoch "bleiben wir wachsam und aufmerksam.
Die Polizei Berlin stehe "in engem Austausch mit den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern und passt ihre Maßnahmen fortlaufend der Lage an". Seit längerem sei ein umfassender Schutz der Chanukka‑Veranstaltung am Samstagabend am Brandenburger Tor geplant gewesen.
Dort solle am Sonntag um 17.30 Uhr erstmals während des diesjährigen Lichterfestes der große Chanukka-Leuchter entzündet werden.
Quellen: Berliner Polizei auf X, "Der Tagesspiegel"