Mit Hilfe von Bakterien ist es Wissenschaftlern der Abteilung für Mikrobiologie der University of Massachusetts gelungen, am Meeresboden elektrischen Strom zu erzeugen.
Die Mikrobiologen steckten eine Graphit-Elektrode (Anode) in den Meeresboden, eine zweite Elektrode (Kathode) wurde im Wasser darüber positioniert. Pro Quadratmeter Elektrodenoberfläche lieferten die Mikroorganismen so über einen Zeitraum von sechs Monaten eine Leistung von 0,016 Watt, berichtete der Forscher Derek R. Lovley.
Und so funktioniert das Minikraftwerk im Meer: Bakterien der Familie der Geobactereraceae zersetzen auf der Anode organische Substanzen wie Ölreste im sauerstoffarmen Boden. Die dabei entstehende Energie speichern sie für ihr Wachstum. Die Elektroden werden an die Kathode im Wasser abgegeben. Somit erzeugen sie einen kleinen Stromfluss.
Die Forscher sehen in dem elektrischen Potenzial der Mikroorganismen nicht nur eine Methode für die Energiegewinnung aus organischen Bestandteilen, sondern auch die Möglichkeit, den Meeresboden von umweltschädlichen Verunreinigungen wie Schwerölen zu reinigen. Wäre die »Bakterien-Batterie« tragbar, könnte sie für die Sanierung ölverseuchter Böden außerhalb der Meere eingesetzt werden.
(Quelle: pressetext)