Jedes Jahr leiden nach Angaben von Tierschutzexperten Millionen Haustiere in Deutschland unter dem Silvester-Feuerwerk. "Was für die Menschen Spaß und Heiterkeit bedeutet, beschert den Haus- und Wildtieren Stunden voller Panik und Qualen", sagt der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Baden-Württemberg, Gerhard Käfer.
In Einzelfällen könne der von Böllern und Raketen verursachte Stress sogar zum Tod des vierbeinigen Lieblings führen. Er rät daher, die Käfige von Vögeln, Meerschweinchen und Hamstern abzudecken. Hunde und Katzen sollten kurz vor Mitternacht nicht ins Freie gelassen werden.
Auf keinen Fall Leinen los
"Beim Gassigehen am Abend dürfen Rex und Co. auf keinen Fall von der Leine gelassen werden", warnt der Verbandschef. Ein vor Mitternacht gezündeter Kracher oder Heuler reiche bereits aus, damit nicht angeleinte Hunde in Panik wegrennen und orientierungslos durch die Straßen oder den Wald irren würden. "Wir können uns bei zu lauter Knallerei die Ohren zuhalten. Unser Hund, der mehrere hundert Mal besser als der Mensch hört, kann ein Knalltrauma oder einen anderen Dauerschaden davontragen", meint Käfer.
Wenn der Hund absolut keine Lust zur abendlichen Runde habe, sollte man ihm nach Ansicht des Tierschutzexperten ausnahmsweise seinen Willen lassen und notfalls eine "Hinterlassenschaft" in den eigenen vier Wänden in Kauf nehmen.
Vom Zwinger ins Haus holen
Außerdem raten die Tierschützer, zum Jahreswechsel auch Zwingerhunde ins Haus zu holen. Bei der großen Mitternachtsknallerei sollte ein Familienmitglied zur Seite stehen, um die verängstigten Haustiere zu beruhigen. "Nur um die Fische im Aquarium müssen wir uns keine Sorgen machen. Sie bekommen von alledem nichts mit", sagt Käfer.
Alle Jahre wieder liegt den Tierschützern auch das Silvester-Menü schwer im Magen. Vor dem Hintergrund tierquälerischer Haltung fordern sie zum Verzicht bestimmter Speisen wie Silvesterkarpfen oder Hummer auf. "Hummer vegetieren mit verbundenen oder verklebten Scheren viele Tage vor sich hin, bevor sie bei lebendigem Leib in kochendes Wasser geworfen werden, um einen minutenlangen Todeskampf auszustehen", sagte Käfer.