Hirnforschung Auf der Spur der universellen Grammatik

Eine Studie Hamburger Forscher deutet darauf hin, dass beim Menschen eine universelle Grammatik angeboren sein könnte. Der berühmte Linguist Noam Chomsky hatte dies bereits vor 30 Jahren vermutet.

Im menschlichen Gehirn könnte nach einer Studie Hamburger Forscher bereits eine universelle Grammatik verankert sein. In der Untersuchung war das Sprachzentrum der Probanden sehr aktiv, wenn sie die Grammatik einer echten Sprache wie Italienisch oder Japanisch lernten. Bei frei erfundenen Grammatikregeln war dieses so genannte Broca-Zentrum dagegen weniger einbezogen. Das berichtete das Universitätklinikum Hamburg-Eppendorf am Donnerstag. Die Studie sei ein Beleg für eine bereits vor 30 Jahren erstellte Theorie des Linguisten "Noam Chomsky, nach der es eine angeborene sprachenübergreifende Grammatik gibt, die alle Menschen der Erde teilen.

Erfundene Grammatikregeln riefen keine Broca-Aktivität hervor

Das Team um Prof. Cornelius Weiller und Mariacristina Musso hatte acht Italienisch- und acht Japanisch-Schüler untersucht. Von jeweils sechs zu lernenden Grammatikregeln waren drei frei erfunden. Danach mussten die Probanden beurteilen, ob eine Reihe von Sätzen den eben erlernten Regeln entsprach. Die Forscher beobachteten dabei das Broca-Zentrum im linken Großhirn mit Hilfe der so genannten funktionellen Kernspintomographie (fMRI). Das Sprachzentrum war besonders aktiv, wenn sich die Probanden mit echten Grammatikregeln beschäftigten.

Dieses Ergebnis sei wichtig, um zu verstehen, wie das Gehirn Sprache bildet, heißt es in einem Kommentar des Fachblattes "Nature Neuroscience" (Online-Ausgabe), das die Hamburger Studie veröffentlicht hat. Es sei aber noch kein endgültiger Beweis dafür, dass die Broca-Region die neuronale Grundlage für eine universelle Grammatik sei.

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