Leichenschau München verbietet "Körperwelten"-Ausstellung

Die "Körperwelten"-Ausstellung des Anatomen Gunther von Hagens ist weiter heftig umstritten. München erteilte ein Verbot für die Wanderausstellung, die eigentlich ab dem 22. Februar dort zu sehen sein sollte.

Die Stadt München hat die umstrittene Leichenausstellung "Körperwelten" des Anatomen Gunther von Hagens verboten. Ein entsprechender Bescheid sei am Dienstagabend erlassen worden, teilte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) mit. Vom 22. Februar an sollte die Wanderausstellung in München Station machen. Nach Angaben des Veranstalters haben bisher weltweit elf Millionen Menschen die Schau mit 200 Präparaten gesehen.

Das Verbot gründet nach KVR-Angaben vor allem auf dem Bestattungsrecht. Darüber hinaus liege ein Verstoß gegen die Menschenwürde vor. Die Präsentation der Leichen sowie die Begleitumstände der Ausstellung ließen auf einen "auf Sensation, Publikumswirksamkeit und Kommerz ausgerichteten 'Event-Charakter' schließen, der sowohl die Würde der Verstorbenen sowie die Würde der Lebenden verletzt", hieß es in einer Mitteilung.

Die Ausstellung sei deshalb "unabhängig von einer konkreten Örtlichkeit im gesamten Stadtgebiet unzulässig". Ende Januar hatte sich der Stadtrat mit breiter Mehrheit hinter die Verbotspläne des KVR gestellt. Hinzu komme, dass nach bauordnungsrechtlichen Gründen eine Ausstellung im ehemaligen Radstadion nicht zulässig sei. "Das ist ein weiterer rechtlicher Aspekt, der hinzugekommen ist, und den wir nicht unberücksichtigt lassen können", sagte ein KVR-Sprecher. Die Arena sei einer rein sportlichen Nutzung für Veranstaltungen vorbehalten, die über einen längeren Zeitraum hinweg stattfinden. Da die "Körperwelten"-Ausstellung fast vier Monate dauern solle, könne sie im Radstadion nicht genehmigt werden.

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