Für das Aussterben von Mammuts und anderen Großsäugern ist einer Studie zufolge nicht der Mensch verantwortlich, sondern der Klimawandel nach dem Ende der letzten Eiszeit. Wie britische Forscher in der Zeitschrift "Quaternary Science Reviews" berichten, ließ die Erderwärmung auf der Nordhalbkugel die Grasflächen schrumpfen und entzog den riesigen Pflanzenfressern damit die Lebensgrundlage.
Großsäuger wie Mammut, Wollnashorn oder Riesenhirsch bevölkerten weite Gebiete der Nordhalbkugel über Hunderttausende von Jahren. Gegen Ende der letzten Eiszeit vor grob 10.000 Jahren starben sie zunächst in Europa aus und wenig später auch in Asien. Viele Forscher erklären dies damit, dass der sich ausbreitende Mensch die Tiere immer stärker bejagte und ihnen zunehmend den Lebensraum nahm.
Ein alternatives Szenario
Eine andere Theorie liefern nun Forscher um den Biologen Brian Huntley von der englischen Universität Durham. Anhand von Pollenanalysen und Computermodellen simulierten sie die Klima- und Vegetationsbedingungen der vergangenen 20.000 Jahre. Demnach wurde zum Ende der Eiszeit das Klima auf der Nordhalbkugel nicht nur wärmer, sondern auch deutlich feuchter. Gleichzeitig stieg in der Atmosphäre die Kohlendioxid-Konzentration. Dieses Klima begünstigte die Ausbreitung der Wälder, während die riesigen Grasflächen massiv schrumpften.
"Für Mammuts und andere Megasäugetiere wurde es immer schwieriger, Futter zu finden", sagt Huntley. "Dieser Verlust der Nahrungsgrundlage war der Hauptgrund für ihr Aussterben." In den dramatischen Folgen der damaligen Erderwärmung sieht der Forscher eine Parallele zur derzeitigen Entwicklung. "Das zeigt, was im nächsten Jahrhundert durch den rapiden Klimawandel passieren kann", sagt Huntley. "In Zeiten der globalen Erwärmung und der menschlich bedingten Veränderung von Lebensräumen bietet dies Stoff zum Nachdenken."