Die Mission der US-Raumfähre Columbia ist trotz eines Problems am Kühlsystem am Samstag vorerst fortgesetzt worden. Eine NASA-Sprecherin erklärte, das Vertrauen der Techniker in die Kühlung sei wieder etwas gestiegen. Die US-Weltraumbehörde NASA hatte bei einer eilig einberufenen Konferenz am Freitagabend (Ortszeit) entschieden, das Problem zunächst genau zu studieren. Am Samstag gegen 20.00 Uhr MEZ sollte dann eine Entscheidung fallen.
Verlangsamter Kühlmittelfluss
Die Columbia war am Freitagmittag (MEZ) zu einem Wartungsflug zum Weltraumteleskop Hubble aufgebrochen. Bereits 90 Minuten nach dem Start entdeckten Techniker ein Problem an einem der beiden Kühlkreisläufe im Frachtbereich, konnten jedoch zunächst nicht ausschließen, dass lediglich ein Sensor nicht funktionierte. Dann wurde jedoch ein verlangsamter Fluss des Kühlmittels festgestellt. Wie eine NASA-Sprecherin mitteilte, gehen die Techniker davon aus, dass in der Leitung Verunreinigungen sind, die den Kühlmittelfluss behindern.
Zweiter Kühlkreislauf
Zwar verfügt die Fähre über einen zweiten Kreislauf, doch die Regeln der NASA sehen aus Sicherheitsgründen den Abbruch der Mission vor, wenn eines von zwei System ausfällt. In diesem Fall wird die Entscheidung dadurch erschwert, dass das System nicht ganz ausgefallen ist, sondern nur vermindert arbeitet. Die Kühlung ist vor allem beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zum Schutz der empfindlichen Elektronik entscheidend.
»Verhalten optimistisch«
Die Astronauten an Bord der Columbia machten unterdessen ganz normal mit ihrem Programm weiter. Kommandant Scott Altmann erklärte in einem Interview des Fernsehsenders Fox News: »Wir sind verhalten optimistisch und werden Morgen beim Aufwachen sehen, wie es weiter geht.«
Die Besatzung der Columbia soll das Teleskop Hubble auf den neuesten technischen Stand bringen. Dazu gehört der vollständige Austausch der anfällig gewordenen Energieschaltzentrale - ein Einsatz, für den fünf Weltraumausstiege geplant sind.
Die Columbia hatte nach Informationen des Fachblatts »Space.com« bei ihrem letzten Flug 1999 ein ähnliches Problem. Damals hatte die NASA entschieden, die Mission fortzusetzen. Allerdings waren es damals nur fünf Tage, diesmal soll der Einsatz elf Tage dauern.