Dicht an dicht liegen die Eisklumpen auf dem Strandabschnitt nahe des russischen Städtchens Nyda in Sibirien. Einige von ihnen sind so groß wie Tennisbälle, andere erreichen fast das Ausmaß eines Basketballs. Sie scheinen perfekt geformt und besitzen eine glatte Oberfläche. Doch wie sind sie entstanden?
Die Bewohner des an den Küstenabschnitt grenzenden Städtchens staunten jedenfalls nicht schlecht, als vor etwa zehn Tagen die ersten Schneebälle auftauchten. "Wir waren alle sehr überrascht", wird ein Einwohner vom russischen Newsportal "The Siberian Times" zitiert. "Viele Leute hielten das erst für wahr, als sie es mit eigenen Augen sahen. So etwas ist bislang noch nicht vorgekommen. Und es gab nicht einmal viel Schnee, aus dem sich die Bälle hätten bilden können. Es ist sehr interessant." Selbst die ältesten Mitglieder der Gemeinde könnten sich nicht an ein vergleichbares Ereignis zurückerinnern, heißt es dort weiter.
Eisbälle sind ein "seltenes Naturphänomen"
Handelt es sich also nur um einen Scherz? Die Überreste einer großangelegten Schneeballschlacht? Oder gibt es doch eine einfache irdische Erklärung für das rätselhafte Phänomen?
Natürlich ist es letzteres: Die mysteriösen Schneebälle entstehen, wenn bestimmte Umweltfaktoren zusammenspielen, wie Temperatur, Wasser und Wind. Bei starker Kälte können sich am Strand kleinste Eisschollen bilden, die schließlich von den Wellen hin- und hergewirbelt werden. Immer mehr Eis haftet sich an die kleinen Schollen, und es entstehen mit der Zeit große runde Bälle. Zieht sich das Wasser zurück, bleiben die Gebilde am Strand liegen. Nach Informationen der "Siberian Times" handelt es sich dabei um ein "seltenes Naturphänomen".
Das Städtchen Nyda ist übrigens nicht der erste Ort, an dem die geheimnisvollen Bälle aufgetaucht sind: Am US-amerikanischen Lake Michigan wurden bereits im Jahr 2010 ähnliche Gebilde gesichtet.