Kein Sonnenstrahl ist jemals bis in die Tiefen der Celebes-See vorgedrungen. Das Gewässer im Süden der Philippinen ist über 5000 Meter tief und weitestgehend unerforscht. Für Meeresforscher also eine echte Herausforderung. So begab sich denn Anfang Oktober eine Truppe von amerikanischen und philippinschen Forschern auf eine Expedition, um ein wenig Licht in die mysteriöse Unterwasserwelt zu bringen. In der Hoffnung unbekannte Spezies zu finden, ließen sie einen mit Videokameras und Fotoapparaten ausgestatteten ROV (Remote-Operated Vehicle), ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug, in die Tiefen der Celebes-See hinunter tauchen - mit erstaunlichem Erfolg. Die Fotos, die sie jetzt der Öffentlichkeit präsentiert haben, lassen erahnen, welch phantastische Parallelwelt sich in den Ozeanen verbirgt.
Immerhin 70 Prozent des Platzes auf unserem Planeten nehmen die Ozeane ein. In ihren Tiefen hat sich über Jahrtausende hinweg ein Lebensraum entwickelt, der nur wenig gemein hat mit dem Leben an der Erdoberfläche. In den dunklen, kalten, nahezu lebensfeindlichen Bedingungen der Tiefesee haben sich Tierarten entwickelt, die wie von einem anderen Stern wirken. Und so wirken auch, die Bilder, die das Forscherteam aus der Celebes-See mitbrachte: wie von einem anderen Stern.