Die Klimaerwärmung ist US-Forschern zufolge die Hauptursache für die stark gestiegene Zahl von Waldbränden im Westen der USA. Dabei ergebe sich ein Teufelskreis, berichtet das Team in der Online-Ausgabe des Fachmagazins "Science": Die Klimaerwärmung führt zu mehr Waldbränden, durch die Waldbrände nimmt die Zahl der Bäume ab, die das schädlichen Kohlendioxid aufnehmen können, und dadurch erwärmt sich das Klima noch weiter. Die Forscher um Anthony Westerling (Universität von Kalifornien in Merced) fordern deshalb vermehrte Anstrengungen sowohl zur natürlichen Wiederaufforstung als auch zur Verringerung der Treibhausgase.
Die Forscher analysierten die Daten der US-Forstbehörde zu 1166 Flächenbränden von mehr als 400 Hektar. Um 1987 kam es zu einem Wechsel von gelegentlichen Bränden, die etwa eine Woche dauerten, zu häufigeren Feuern, die fünf Wochen oder länger anhielten. Einen Zusammenhang gab es auch mit den durchschnittlichen Temperaturen im Frühjahr und Sommer: In wärmeren Jahren gab es mehr Brände als in kühleren.
Temperaturen steigen und Schnee schmilzt früher
Die Zahl der Waldbrände stieg in den USA Mitte der 80er Jahre sprunghaft. Eine Erklärung dafür ist, dass die Bevorzugung bestimmter Baumarten durch die Forstwirtschaft das schnelle Umsichgreifen von Feuern begünstigt haben könnte. Doch Westerling und seine Kollegen fanden nach eigenen Angaben heraus, dass die Brände vor allem in den Wäldern der nördlichen Rocky Mountains zunahmen, wo der Mensch kaum in die natürlichen Bestände eingegriffen habe. Die Zunahme der Brände lasse sich dort nur mit den gestiegenen Temperaturen und der früheren Schneeschmelze erklären, die zu größerer Trockenheit und damit Feuergefahr geführt hätten. "Das ist einer der ersten großen Indikatoren auf die Auswirkungen des Klimawandels in den USA", sagt Thomas Swetman von der Universität von Arizona.