Japan hat auf der Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) zwei weitere Niederlagen erlitten. Die IWC forderte Tokio auf, auf seine Pläne für eine drastische Ausweitung des Walfangs zu vorgeblich wissenschaftlichen Zwecken zu verzichten. Mit 30 zu 27 Stimmen verabschiedeten die Delegierten im südkoreanischen Ulsan eine entsprechende von Australien eingebrachte Resolution. Japan scheiterte außerdem mit seinem Vorstoß, ein Schutzgebiet für Wale im Southern Ocean um die Antarktis aufzuheben. Der Antrag wurde mit 30 zu 25 Stimmen abgelehnt, zwei Delegierte enthielten sich.
Resolution nicht bindene
Angesichts der wissenschaftlichen Fortschritte sei es nicht nötig, Wale für Forschungszwecke zu erlegen, erklärten die USA. Es gebe keine Rechtfertigung für eine Wissenschaft, die auf Tötung basiere, betonte der australische Umweltminister Ian Campbell vor der Abstimmung. Japan erlegt die Meeressäuger offiziell zu wissenschaftlichen Zwecken, das Fleisch wird jedoch verkauft.
Die IWC-Resolution ist jedoch nicht bindend, wie der World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland betonte. Japan werde sein Walfangprogramm dennoch durchziehen, erklärte WWF-Sprecher Volker Homes in Frankfurt. "Trotzdem ist das Ergebnis ein moralischer Erfolg", so Homes.
In den vergangenen Tagen hat Japan angekündigt, in der kommenden Saison mehr als doppelt so viele Zwergwale wie bisher zu jagen, nämlich 935 statt 440. Auch 50 Buckel- und 50 Finnwale sollen erstmals wieder zu wissenschaftlichen Zwecken erlegt werden.
AP