Tim Hunt: Twitter-Reaktion nach sexistischer Äußerung des Nobelpreisträgers
#distractinglysexySexy? Mit Schürze und Atemschutzmaske?!
#distractinglysexy - unter diesem Hashtag sorgen Wissenschaftlerinnen weltweit für eine humorvolle Antwort auf die sexistischen Äußerungen des Nobelpreisträgers Tim Hunt.
"Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich": Nach der sexistischen Äußerung des Nobelpreisträgers Tim Hunt über weibliche Wissenschaftlerinnen wehren sich diese nun humorvoll via Twitter.
Diese Worte hätte Medizin-Nobelpreisträger Tim Hunt wohl besser für sich behalten: Auf einer Fachkonferenz in Südkorea hatte der 72-Jährige über Probleme bei der Zusammenarbeit mit Frauen berichtet. "Du verliebst dich in sie, sie verlieben sich in dich", erzählte der Wissenschaftler. "Und wenn du sie kritisiert, fangen sie an zu heulen." Außerdem wäre es besser, wenn es Labore gäbe, in denen nach Geschlechtern getrennt würde. Der Grund: Er möchte Frauen nicht im Wege stehen.
Im Anschluss musste Hunt für seine Worte viel Kritik einstecken und sich den Vorwurf des Sexismus gefallen lassen. Das University College London (UCL) erkannte dem Wissenschaftler nun sogar seine Professur ab, "nachdem er sich auf der Weltkonferenz der Wissenschaftsjournalisten am 9. Juni über Frauen geäußert hatte", wie es in einer Mitteilung heißt.
Und das soll sexy sein?
Auch die Reaktion im Netz folgte prompt. Nach einem Aufruf des Online-Magazins Vagenda posten Wissenschaftlerinnen Fotos von sich unter dem Hashtag #distractinglysexy (frei übersetzt: verstörend sexy) als Reaktion auf Hunts Äußerung. Die Bilder zeigen sie in Arbeitskleidung, verhüllt unter unförmigen Schürzen, Ganzkörperanzügen, mit Atemschutzmasken und Gummihandschuhen - eben alles andere als verführerisch.
Die Botschaft an Hunt ist klar: Wir leisten die gleiche Arbeit wie Männer, sind ebenso qualifiziert und wollen nicht auf unser Äußeres reduziert werden.
Im Ganzkörperanzug kämpft diese Ärztin gegen Ebola:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr"><a href="https://twitter.com/hashtag/distractinglysexy?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#distractinglysexy</a> I cried when <a href="https://twitter.com/hashtag/Ebola?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Ebola</a> patients died or when got better.I have feelings & I deal w them.So should you <a href="http://t.co/XYMh7ykT5o">pic.twitter.com/XYMh7ykT5o</a></p>— DrElisabetta (@ViralRNA) <a href="https://twitter.com/ViralRNA/status/608880174495621121?ref_src=twsrc%5Etfw">June 11, 2015</a></blockquote>
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Die Frage nach getrennten Laboren für Männer und Frauen stellt sich hier erst gar nicht - alle Arbeiterbienen sind weiblich...
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Ob die Frau in diesem Anzug die männlichen Kollegen wohl von der Arbeit ablenkt?
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">It's just really hard working in a coed lab because I'm too distracting to the male scientists <a href="https://twitter.com/hashtag/distractinglysexy?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#distractinglysexy</a> <a href="http://t.co/9cZMUpy6TL">pic.twitter.com/9cZMUpy6TL</a></p>— Danielle Spitzer (she/her) (@DNAielleSpitzer) <a href="https://twitter.com/DNAielleSpitzer/status/608826769907568640?ref_src=twsrc%5Etfw">June 11, 2015</a></blockquote>
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"Meine Filtermaske schützt mich vor gefährlichen Chemikalien und verhüllt meine Frauentränen."