Wulff-Anruf bei "Bild" Künstler bringt Wulffs Mailboxnachricht auf Leinwand

Die Mailboxnachricht, die als Initialzündung zum Rücktritt von Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten gilt, wird veröffentlicht - als Gemäldezyklus in einer Berliner Galerie.

Die Wutnachricht des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff auf der Mailbox von "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann erfährt eine künstlerische Veredelung. Der Berliner Maler Clemens von Wedel, ein Bekannter Diekmanns, setzte Wulffs Worte in einen Zyklus von sechs großen Ölbildern um, wie das Magazin "Cicero" am Donnerstag berichtete. Die Berliner Galerie "Denkerei" will die Ausstellung nach eigenen Angaben am 12. Dezember eröffnen - dem ersten Jahrestag des Anrufs. Sie trägt den Titel "Seelenschreie eines Mächtigen".

Wulff hatte damals während einer Reise durch die Golfstaaten erfahren, dass die "Bild" über einen Privatkredit für sein Einfamilienhaus berichten wollte. Sein diesbezüglicher Anruf bei Diekmann landete aber nur auf der Mailbox des Chefredakteurs, auf der er eine Nachricht hinterließ. Der "Bild"-Bericht stieß eine Entwicklung an, an deren Ende Wulff zurücktrat. Von Wedel verarbeitete in seinen Bildern den kompletten Wortlaut von Wulffs Nachricht, der bislang noch nicht zur Gänze publiziert worden war.

Auf einem der Bilder heißt es laut "Cicero" etwa: "Ich bin jetzt im Gespräch, und dann hab ich hier eine Rede zu halten und bin erst wieder in eineinhalb Stunden in der Lage, dort in der deutschen Botschaft zu sprechen. Ich würde aber gern mit Ihnen sprechen, denn dass man nicht bis Mittwoch wartet, die Dinge bespricht und dann sagt, okay, wir wollen Krieg führen und führen ihn, das finde ich sehr unverantwortlich von Ihrer Mannschaft". Der Bilderzyklus endet mit den Worten: "Dankeschön, auf Wiederhören, Herr Diekmann."

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juho/DPA

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