Die Polizei ermittelt unter Hochdruck, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag bestätigte. Einen Unfall in dem Kinderheim schließen die Ermittler aus.
Wunsiedel in Bayern "Unnatürlicher Tod durch Dritteinwirkung": Staatsanwaltschaft veröffentlicht mehr Details zu totem Kind

Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf legte bei ihrem Besuch in Wunsiedel einen Strauß Blumen und eine Kerze vor dem Kinderheim ab
© Daniel Vogl / DPA
STORY: Im bayerischen Wunsiedel ist ein zehnjähriges Mädchen am Dienstagmorgen tot in einem Kinderheim aufgefunden worden. Die Polizei ermittelt unter Hochdruck, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag bestätigte. Einen Unfall schließen die Ermittler aus. Matthias Goers, Staatsanwaltschaft Hof: "Aufgrund des Obduktionsergebnisses, der Spurenlage und den weiteren Ermittlungen gehen wir von einem unnatürlichen Tod, der durch Dritteinwirkung verursacht worden ist, aus. Aktuell laufen noch Spurensicherungsarbeiten vor Ort. Mit den Ermittlungen ist eine Soko, eine Sonderkommission, betraut, die aus 40 Beamtinnen und Beamtinnen derzeit besteht." Zur genauen Todesursache äußerten sich die Ermittler der Sonderkommission zunächst aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht. "Die Spuren, die gesichert worden sind, die noch zu sichern sind, müssen dann ausgewertet werden. Es müssen Zeugen vernommen werden, abhängig von den einzelnen Hinweisen, von der Auswertung der Spuren werden sicher auch einige Zeugen noch dazu kommen. Wann das abgeschlossen ist, kann ich nicht sagen. Hoher Schwerpunkt ist natürlich auf ein akribisches Vorgehen hier zu legen. Wir werden sehr genau die Ermittlungen führen und hier wirklich alle Spuren, ganz so wie es erforderlich ist, abarbeiten." Die Stadt im Fichtelgebirge hat rund 9.200 Einwohner und liegt im Nordosten Bayerns an der Grenze zu Tschechien. Auch die Familienministerin zeigte sich am Donnerstag extrem betroffen: "Und jetzt ist es wichtig, dass wir aufarbeiten. Dass wir die Kinder begleiten, die für alle eine sehr besonders herausfordernde und vor allem Dingen dramatische Situation darstellt." In dem Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel werden nach Angaben des Trägers etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Zum Tatzeitpunkt war laut den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft eine Vielzahl der Kinder und Jugendlichen gerade auf einer Skifreizeit.