Anschläge im Irak Vier Frauen reißen Menschen mit in den Tod

Gleich vier Selbstmordattentäterinnen haben sich im Irak in die Luft gesprengt und zahlreiche Menschen mit in den Tod gerissen: In Bagdad töteten drei Frauen 25 schiitische Pilger. Sie hatten sich unter die Wallfahrer gemischt. Eine vierte Frau brachte im Norden des Landes mindestens 22 Demonstranten um.

Im Irak haben sich vier Selbstmordattentäterinnen binnen einer Stunde in die Luft gesprengt. In Bagdad rissen drei von ihnen 25 schiitische Pilger mit in den Tod, die auf dem Weg zum Schrein des Imams Mussa al-Kadhem im Norden der Stadt waren. Unter den Todesopfern waren auch Kinder. Mehr als 70 Pilger wurden verletzt. Eine vierte Frau tötete in der nordirakischen Stadt Kirkuk nach Polizeiangaben mindestens 22 Teilnehmer einer Kurden-Demonstration. 125 Demonstranten erlitten Verletzungen. In der Kleinstadt Balad Rus wurden zudem vier Zivilisten durch einen Sprengstoffanschlag getötet, wie die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak meldete.

Augenzeugen und Polizisten in Bagdad berichteten, die drei Frauen hätten sich mit Sprengstoffgürteln in dem vorwiegend von Schiiten und Christen bewohnten Stadtteil Karrade unter die Wallfahrer gemischt.

Die Schiiten begehen an diesem Dienstag den Todestag des Imams Mussa al-Kadhem im Jahr 799 - bis zu eine Million Pilger werden erwartet. Vor drei Jahren war es bei dieser Wallfahrt im Stadtteil Kadhemija zu einer Massenpanik auf einer Brücke gekommen. Damals waren rund 1000 Menschen zu Tode getrampelt worden oder in den Fluss gestürzt, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, unter den Pilgern seien Selbstmordattentäter.

Am vergangenen Freitag waren in Bagdad und Umgebung zahlreiche zusätzliche Straßensperren eingerichtet und Scharfschützen postiert worden, um Anschläge während der Wallfahrt zu verhindern. Bereits am Sonntag waren in Madin südlich von Bagdad sieben schiitische Pilger auf dem Weg zu den Feiern getötet worden.

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DPA/AFP