Tödlicher Angriff auf US-Soldaten Keiner will den großen Krieg. Aber Iran und die USA stolpern jeden Tag näher darauf zu

Ein auf dem US-Flugzeugträger Gerald R. Ford geparkter Kampfjet. Der Flottenverband der US-Navy ist im östlichen Mittelmeer stationiert, auch um den Iran vor möglichen Angriffen abzuschrecken.
Ein auf dem US-Flugzeugträger Gerald R. Ford geparkter Kampfjet. Der Flottenverband der US-Navy ist im östlichen Mittelmeer stationiert, auch um den Iran vor möglichen Angriffen abzuschrecken.
© AFP
Erst im Jemen, nun in Syrien und im Irak: Angriffe pro-iranischer Milizen zwingen die USA zu einem immer größeren militärischen Engagement im Nahen Osten. In Washington wächst die Forderung nach einem machtvollen Vergeltungsschlag gegen Teheran. Doch der würde alles nur noch schlimmer machen.

Der US-Stützpunkt "Tower 22" liegt abgelegen in der unwirtlichen syrischen Wüste – und doch ganz nah an einem geostrategischen Hotspot des Nahen Ostens. 

Die Überlandstraße M2 zwischen Bagdad und Damaskus verläuft in unmittelbarer Nähe. Die Trasse verbindet die Einflusssphären pro-iranischer Milizen im Irak und in Syrien, sie ist die kürzeste Route für iranischen Waffennachschub an die Hisbollah im Libanon. Die M2: Eine Art Highway für Amerikas und Israels Feinde. 

Die US-Base "Tower 22" in Jordaniens Nordosten
Die US-Base "Tower 22" in Jordaniens Nordosten
© AFP

Mehr als 150 Mal haben pro-iranische Milizen der von Teheran trainierten und bewaffneten sogenannten "Achse des Widerstands" seit Beginn des Gaza-Kriegs US-Truppen in der Region attackiert. Allein die US-Basis al-Tanf, auf syrischem Staatsgebiet direkt an der M2 gelegen, kam mehrmals unter Feuer. Nach anfänglicher Zurückhaltung haben die USA zuletzt immer häufiger Vergeltung für solche Angriffe geübt, durch Luftangriffe oder gezielte Tötungen per Drohne – aber nur in Syrien und im Irak.