Besuch in Washington Australiens Premierminister verteidigt Botschafter nach Aussagen von Trump

Donald Trump und Anthony Albanese
Donald Trump (l.) empfängt Australiens Premierminister Anthony Albanese im Weißen Haus
© BONNIE CASH / Imago Images
US-Präsident Donald Trump hat wenig schmeichelhaft über den australischen Botschafter in den USA gesprochen. Der Premierminister aus Down Under springt seinem Diplomaten bei.

Diplomatie ist wahrlich nicht das Metier von Donald Trump – auch nicht gegenüber Diplomaten aus anderen Ländern. Das musste Kevin Rudd erfahren, australischer Botschafter in Australien. Bei einem Besuch im Weißen Haus hatte Trump auf einige alte Social-Media-Posts angespielt, in denen Rudd ihn kritisiert hatte. "Ich mag Sie auch nicht, und das werde ich wahrscheinlich auch nie", sagte der US-Präsident ihm ins Gesicht.

Australiens Premierminister Anthony Albanese ist seinem Botschafter nun zur Seite gesprungen. Bei einer Veranstaltung mit US-Politikern lobte er die Arbeit von Rudd in den Vereinigten Staaten. "Wenn es einen härter arbeitenden Botschafter in Washington gibt, dann lass es mich bitte wissen, denn Kevin arbeitet sich die Seele aus dem Leib und er scheint jeden zu kennen", sagte Albanese laut eines BBC-Berichts.

Besuch bei Trump: Australien und USA einigen sich auf Abkommen

Die Äußerungen von Trump spielte der australische Regierungschef als "Geplänkel" herunter. Stattdessen stellte er Rudds Rolle bei einigen Abkommen heraus, die bei Albaneses Besuch in Washington zwischen den USA und Australien geschlossen wurden. So wollen beide Länder ihre Zusammenarbeit bei der Förderung und Aufbereitung seltener Erden verstärken. Durch ein entsprechendes Abkommen sollen Projekte zur Rohstoffförderung mit einem Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar in Australien angeschoben werden.

Kevin Rudd, wie Albanese Politiker der Labor Party, war selbst von 2007 bis 2010 sowie für einige Monate 2013 australischer Premierminister. Seit zweieinhalb Jahren vertritt er Australien als Botschafter in den USA. 2020 hatte er Donald Trump in Social-Media-Posts als den "zerstörerischsten Präsidenten der Geschichte" bezeichnet sowie ihn einen "Verräter des Westens" und "Dorftrottel" genannt. Die Beiträge hat Rudd längst gelöscht. Bei seinem Besuch im Weißen Haus kamen sie dennoch zur Sprache – auch wenn Trump danach behauptete, es sei alles "vergeben und vergessen".

Quellen: BBC, Nachrichtenagentur DPA

epp

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