Bali-Attentate Erhöhte Alarmbereitschaft im ganzen Land

Nach den Anschlägen auf Bali hat die Polizei ihre Alarmbereitschaft im ganzen Land erhöht. Zwei Verdächtige wurden festgenommen, sie sollen aber nicht in die Anschläge verwickelt sein.

Die indonesische Polizei hat ihre Fahndung nach den Hintermännern der Selbstmordanschläge von Bali ausgeweitet. Der Polizeichef der Ferieninsel, I Made Mangku Pastika, sagte am Dienstag, die Fahndung konzentriere sich auf drei Verdächtige: den Planer, den Vorbereiter und den Kontrolleur der Bombenanschläge von Samstagabend. Nähere Angaben zur Identität der Gesuchten machte der Polizeichef nicht.

Im ganzen Land wurde die Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Auch um neue Anschläge zu verhindern, sollten die Gemeinden im bevölkerungsreichsten islamischen Land der Erde Besucher der örtlichen Polizei melden. Vor allem auf der Nachbarinsel Lombok durchsuchten die Sicherheitskräfte gemietete Häuser. Bisher wurden nach Polizeiangaben 39 Zeugen befragt. Es sei jedoch noch niemand im Zusammenhang mit den Anschlägen verhaftet worden, sagte der Polizeisprecher Brigadegeneral Sunarko.

Zwar seien zwei Personen festgenommen worden. Doch dementierte Sunarko laut der Onlinezeitung "Tempo Interactive" Medienberichte, wonach die beiden in die Anschläge verwickelt seien. Es handele sich lediglich um Taschendiebe, die nahe den Tatorten gefasst worden seien.

Pastika sagte, die Polizei erwäge, zwei wegen der Bali-Anschläge von 2002 zu Tode Verurteilte zu befragen. Amrozi und Imam Samudra könnten die Täter möglicherweise identifizieren. Am Montag hatte die Polizei grausige Bilder der abgetrennten Köpfe der drei mutmaßlichen Selbstmordattentäter mit der Absicht veröffentlicht, Hinweise zur Identität zu erhalten.

Nach jüngsten Erkenntnissen kamen bei den Anschlägen auf Restaurants in zwei Badeorten mindestens 22 Menschen ums Leben, darunter die drei Selbstmordattentäter. Mehr als 130 Menschen wurden verletzt. Etwa 46 Menschen werden noch vermisst. Die Behörden vermuten die radikalislamische Jemaah Islamiya hinter den Bluttaten.

DPA