Bangladesch Vermisste Fischer zurückgekehrt

Nachdem ein schwerer Sturm in Bangladesch getobt hat, sind hunderte vermisste Fischer an die Küste zurückgekehrt. Damit wurde die Hoffung geweckt, dass weitere Vermisste das Unwetter überlebt haben könnten.

Fast eine Woche nach dem schweren Sturm in Bangladesch ist die Hoffnung weiter geschwunden, die tausenden vermissten Fischer lebend aufzufinden. Die Suche nach den rund 3000 Fischern sollte gegen Abend eingestellt werden, teilten Einsatzleiter mit. Hoffnung bestehe noch für diejenigen, die es in den Schutz der Sundarban-Wälder entlang der Küste oder zu den weiter draußen gelegenen Inseln geschafft hätten. Dort könnten einige Überlebende auf ruhigeres Wasser und auf eine Chance zur Rückkehr warten.

Rund 120 Leichen zogen die Rettungskräfte der Marine, Küstenwache und dutzender Trawler am Sonntag aus der immer noch rauen See. Überlebende Fischer erzählten von vielen Toten, die sie auf dem Wasser treiben sahen oder die auf die sandigen Inseln gespült worden seien. An Inselstränden seien Hunde gesichtet worden, die sich über an Land gespülte Leichen hermachten. An der Küste warteten verzweifelte Angehörige auf ihre Verwandten. "Wie kann ich nach Hause gehen? Meine beiden Söhne werden vermisst. Sie sind aufs Meer hinaus gefahren und keiner ist zurückgekommen", sagte eine Mutter. Überlebende beklagten, die Behörden hätten sie nicht vor dem heraufziehenden Unwetter gewarnt. Der Wetterdienst in Dhaka wies die Vorwürfe zurück. Es sei frühzeitig eine Warnung an die Fischer herausgegangen.

Schlechtes Wetter verzögerte Rettungsarbeiten

Der Sturm war am vergangenen Dienstag über den Golf von Bengalen hinweggefegt. Dutzende Boote waren gekentert, Häuser und Straßen an der Küste wurden weggespült. Wegen der schlechten Wetterbedingungen konnten die Rettungsarbeiten jedoch erst am Wochenende begonnen werden. Die Regierung von Bangladesch hatte den Notstand über die betroffenen Küstendistrikte im Süden des Landes verhängt.

AP · DPA · Reuters
Reuters/DPA/AP