"Partygate" Prost Boris! Neue Fragen an Johnson wegen Foto mit Sektflasche

Steht weiter unter Druck: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson
Steht weiter unter Druck: Großbritanniens Premierminister Boris Johnson
© Victoria Jones/PA Wire / DPA
Der Anlass war bereits bekannt, doch ein Foto setzt Boris Johnson weiter unter Druck. Zu sehen ist ein leicht derangierter Briten-Premier, in Reichweite eine offene Sektflasche. Das Bild verlangt Erklärungsbedarf.

Ein Bild des britischen Premierministers Boris Johnson mit einer offenen Sektflasche in der Nähe bei einer mutmaßlichen Lockdown-Party setzt den Regierungschef unter neuen Druck. Die Zeitung "Daily Mirror" veröffentlichte das Foto am Mittwoch (online), das Johnson mit drei Mitarbeitern in der Downing Street zeigen soll. Der eine trägt eine Girlande, eine weitere hat ein Nikolaus-Hütchen auf dem Kopf. Johnson selbst nestelt an seiner Krawatte.

Die Veranstaltung am 15. Dezember 2020 – offenbar ein teilweise virtuelles Weihnachtsquiz – war bereits im Grundsatz bekannt. Damals galten strikte Abstandsregeln, Mitglieder fremder Haushalte durften sich nicht in geschlossenen Räumen treffen. Die Polizei ermittelt zu zwölf Veranstaltungen, aber bisher nicht in diesem Fall.

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"Partygate" setzt Boris Johnson unter Druck

Im Parlament wies Johnson Vorwürfe der Opposition zurück. Auf Nachfrage sagte er, die Veranstaltung sei der Polizei bereits bekannt gemacht worden. Der Labour-Politiker Fabian Hamilton höhnte, es handle sich "um eine der Weihnachtspartys, von denen (der Premier) uns gesagt hat, sie hätten nie stattgefunden". Johnson hat sich zwar für Bilder von Partys entschuldigt, aber keine Feiern eingeräumt. Er habe gedacht, es handle sich um Arbeitstreffen.

Der Premierminister steht wegen der "Partygate"-Affäre unter erheblichem Druck. Auch parteiintern ist die Kritik groß, mehrere Abgeordnete fordern seinen Rücktritt. Am Mittwoch reihte sich der Geschäftsmann John Armitage, der den Tories insgesamt drei Millionen Pfund gespendet hat, in diese Riege ein. Politische Führer sollten abdanken, wenn sie ihre moralische Autorität verloren hätten, sagte Armitage der BBC.

DPA
kng