Brasiliens Rechts-Außen-Präsident Jair Bolsonaro hat schon einiges mitgemacht, was seine Gesundheit angeht. In den vergangenen Tagen litt Bolsonaro unter einem permanenten Schluckauf. Nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus wurde bei dem brasilianischen Staatschef jetzt ein Darmverschluss festgestellt. Der 66-Jährige wurde zur weiteren Behandlung von der Hauptstadt Brasília nach São Paulo verlegt. Eine Not-OP ist offenbar vorerst nicht nötig, wie mehrere Medien berichten.
Gesundheitszustand von Jair Bolsonaro: Klinik gibt Entwarnung
Das Präsidialbüro hatte zuvor mitgeteilt, dass weitere Untersuchungen geplant seien, um zu entscheiden, ob eine Not-OP erforderlich sei. Die Privatklinik in São Paulo, in die Bolsonaro verlegt wurde, gab dann aber zunächst Entwarnung. Es sei vorerst eine "konservative klinische Behandlung" vorgesehen, teilte das Ärzteteam mit.
Auf dem Twitter-Account Bolsonaros, der sowohl der katholischen Kirche angehört als auch sich evangelikal taufen ließ, wurde ein Bild von ihm selbst auf einem Krankenhausbett mit geschlossenen Augen und mehreren Kabeln am nackten Oberkörper veröffentlicht. Am Bildrand legt ihm eine Person in einer schwarzen Robe und einem Kreuz eine Hand auf die Schulter. "Wir werden bald zurück sein, so Gott will. Brasilien gehört uns", steht darüber.
Bolsonaro überlebte Attentat und hatte auch schon Corona
Bolsonaro bedankte sich für die Gebete, eine Reihe von Tweets erinnerten auch an das Attentat: Er wurde in den vergangenen Jahren mehrfach operiert, nachdem er – damals als Kandidat – während des Wahlkampfs 2018 von einem Attentäter schwer mit einem Messer verletzt worden war. Als der brasilianische Staatschef sich im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit Corona infizierte, blieb er wegen leichter Symptome jedoch in seiner Residenz in Brasília.
Wegen seiner aktuellen Gesundheitsprobleme war der Präsident in der Nacht zum Mittwoch aufgrund eines seit über zehn Tagen andauernden Schluckaufs ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Beschwerden traten nach Angaben des Präsidialbüros nach einer Zahnimplantat-Operation auf.
Bolsonaro hatte vergangenen Donnerstag auf Facebook geschrieben: "Ich habe 24 Stunden am Tag Schluckauf." Er vermutete, es könnte an Medikamenten liegen, die er einnimmt.
Der Präsident sollte ursprünglich für 24 bis 48 Stunden im Krankenhaus oder zu Hause unter Beobachtung bleiben. Es gehe ihm gut, hieß es in der ersten Mitteilung.
Bolsonaro war zuletzt durch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der sein Handeln und Unterlassungen in der Corona-Pandemie beleuchtet, und Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit der Bestellung von Impfstoffen unter Druck geraten. Die Ablehnung seiner Regierung erreichte dem Meinungsforschungsinstituts Datafolha von vergangener Woche zufolge 51 Prozent – der schlechteste Wert seit dem Beginn der Amtszeit im Januar 2019.

Sehen Sie im Video: Die Corona-Lage in Brasilien bleibt dramatisch. Um darauf aufmerksam zu machen, haben Freiwillige im Juni an der Copacabana von Rio de Janiero 500 rote Rosen an Metallstangen befestigt. Ein bildgewaltiges Mahnmal.