Entführung in Libyen Italienische Journalisten wieder frei

Die vier in Libyen entführten italienischen Journalisten sind wieder frei. Sie sagten, sie hätten Todesangst gehabt, es gehe ihnen aber gut. Die Reporter waren am Mittwoch zwischen der Stadt Sawijah und der Hauptstadt Tripolis aus ihrem Auto heraus verschleppt worden. Ihr Fahrer wurde von den Entführern getötet. Scharfschützen zielten auf ein Hotel voller Journalisten.

Die vier in Libyen entführten italienischen Journalisten sind wieder frei. Wie das Außenministerium am Donnerstag in Rom mitteilte, wurden die von Kämpfern des bisherigen libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi verschleppten Journalisten wieder auf freien Fuß gesetzt. Die drei Männer und eine Frau waren am Mittwoch zwischen der Stadt Sawijah und der Hauptstadt Tripolis aus ihrem Auto heraus verschleppt worden. Ihr Fahrer wurde von den Entführern getötet.

Die beiden Medienvertreter der Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" sowie deren Kollegen von "La Stampa" und "Avvenire" wurden nach ihren Worten von zwei jungen Männern befreit und halten sich in einem Hotel in Tripolis auf. Ihnen gehe es gut, berichteten sie am Donnerstag. Er habe Todesangst gehabt, sagte der Reporter der "Stampa". "Aber ich lebe, bin frei und wohlauf."

"Wir sind von zwei Libyern befreit worden, jungen Männern, denen wir alles verdanken", berichtete der Reporter von "La Stampa". Sein Kollege vom "Corriere della Sera" erklärte: "Wir sind von Anhängern Gaddafis befreit worden, das waren unterschiedliche Gruppen." Die Befreier seien keine regulären Soldaten gewesen, auch keine Zivilisten, sondern Milizionäre.

Nach Medienberichten haben Scharfschützen ein Hotel beschossen, welches vorwiegend von westlichen Journalisten bewohnt wird. Obwohl mit scharfer Munition geschossen wurde, sei nicht direkt gezielt worden. Es ging eher um Einschüchterung und Machtgehabe von Anhängern Gaddafis.

DPA
roh/AFP/DPA