Der 15 Jahre alte Shawn Hornbeck im US- Bundesstaat Missouri hat erstmals öffentlich von seinen vier Jahren in den Händen eines Entführers gesprochen. "Ich hatte mir vor langer Zeit gesagt, dass ich keinem anderen Kind wünsche, das durchzumachen, was ich durchgemacht habe", sagte Shawn in einem Interview mit der populären Fernsehmoderatorin Oprah Winfrey. Aus Angst vor seinem Entführer sei er nicht geflohen, obwohl er sich öfters habe frei bewegen können, sagte Shawn. Er habe jeden Tag gebetet, dass seine Eltern ihn finden würden.
Shawn war im Oktober 2002 spurlos verschwunden und in der Gewalt des mutmaßlichen Entführers Michael Devlin, 41, gewesen. Er war erst befreit worden, nachdem Devlin einen zweiten Jungen, Ben Ownby, 13, in seine Wohnung in dem Vorort von St. Louis gebracht hatte.
Das Wissen, dass seine Eltern die Suche nicht aufgegeben hatten, habe ihm Kraft gegeben, selbst auch nicht aufzugeben, sagte Shawn laut der Web-Site der TV-Moderatorin. Die Eltern des 15-jährigen sagten Winfrey, sie glaubten, ihr Junge sei sexuell missbraucht worden. Sie hätten ihn aber nicht gedrängt, darüber Auskunft zu geben.
Der angeklagte Devlin, der aus einem nahe gelegenen Bezirksgefängnis per Video der ersten Verhandlung vor Gericht in Union (Landkreis Franklin) zugeschaltet war, erklärte sich am Donnerstag für nicht schuldig. Er war von der Staatsanwaltschaft beschuldigt worden, Ben Ownby am Montag vergangener Woche entführt zu haben. Devlin soll auch noch wegen der Entführung Hornbecks angeklagt werden.