Gesundheitsprobleme Blair aus dem Rhythmus

Der britische Premierminister Tony Blair lässt sich wegen Herzproblemen im Krankenhaus stationär behandeln, will seine Arbeit aber bereits in der kommenden Woche wieder aufnehmen.

Der 51-Jährige wird am Freitag wegen Herzrhythmusstörungen behandelt und die Nacht in der Klinik verbringen, teilte Blairs Büro mit. Es handele sich um ein Routineverfahren. Blair werde bereits nächste Woche seine Arbeit wieder aufnehmen können. Der Premier habe bereits Ende vergangenen Jahres an Herzrhythmusstörungen gelitten, die nun wieder in abgeschwächter Form aufgetreten seien. In der Erklärung hieß es weiter, Blair stehe im Falle einer Wiederwahl für eine dritte volle Amtszeit bereit, werde aber kein viertes Mal kandidieren. Die Wahlen in Großbritannien werden voraussichtlich im Mai stattfinden.

"Es ist eine kleinere Routinesache", sagte Blair im Fernsehen über seinen Krankenhausaufenthalt und fügte an: "Das wird mich nicht von der Arbeit abhalten." Sein Kardiologe Punit Ramrakha verglich die Behandlung mit einer Reparatur am Stromkreis in Häusern. Der Fachbegriff für das therapeutische Verfahren, das unter örtlicher Betäubung erfolge, laute Katheterablation.

"Ich glaube nicht, dass das Land das möchte"

Blair betonte, er werde seine politische Karriere fortsetzen. Eine vierte Amtszeit sei für ihn jedoch kein Thema: "Ich glaube nicht, dass das Land das möchte." Blair war 1997 als 43-Jähriger Premierminister geworden und hatte dabei auch von seinem Image als junger dynamischer Politiker profitiert. In diesem Jahr hatte er jedoch des öfteren abgespannt und müde gewirkt.

Tony Blair hat in den vergangenen anderthalb Jahren harte Zeiten durchgemacht. Seine Entscheidung, an der Seite der USA im Irak in den Krieg zu ziehen, war innenpolitisch zunehmend in die Kritik geraten. Mit einer eingeschränkten Entschuldigung für den Irak-Krieg hatte Blair am Dienstag auf dem Parteitag seiner regierenden Labour-Partei in Brighton versucht, seine Kritiker zu besänftigen und ihre Unterstützung zurückzugewinnen. Blair hatte sich gegen die Mehrheit der Briten für den Krieg gegen den Irak entschieden und dabei vor allem auf die Bedrohung verwiesen, die von Massenvernichtungswaffen in der Hand des irakischen Machthabers Saddam Hussein ausgingen. Bislang wurden in dem Land aber keine Hinweise darauf gefunden.

Reuters
Mike Peacock/Reuters