Der britische Entwicklungsminister Andrew Mitchell sieht die Rettung der Flüchtlinge an der libysch-tunesischen Grenze auf einem guten Weg. "Wir haben es hier derzeit nicht so sehr mit einer humanitären Krise zu tun als vielmehr mit einer logistischen Krise", sagte der Minister am Freitag bei einem Besuch in einem Flüchtlingslager an der Grenze in einem BBC-Interview. Mitchell versprach, weitere britische Logistikexperten zu schicken. Derzeit werde unter Führung der tunesischen Behörden aber alles getan, was möglich sei.
Täglich kommen mehr als 10 000 Menschen aus dem umkämpften Libyen nach Tunesien, der Großteil stammt aus Ägypten. Die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz warnen vor einer humanitären Katastrophe und haben um Unterstützung gebeten. Der Entwicklungsminister habe 36 000 Decken und Zelte für rund 1500 Flüchtlinge nach Tunesien gebracht, berichtete BBC.
Am Freitag sollte der Rettungseinsatz unter UN-Schirmherrschaft ausgeweitet werden. US-Präsident Barack Obama hatte die Entsendung von Flugzeugen zugesagt. Auch Frankreich hatte angekündigt, Flüchtlinge aus Tunesien auszufliegen. Die Bundeswehr beteiligt sich mit drei Schiffen an dem internationalen Hilfseinsatz unter UN-Schirmherrschaft. Großbritannien hat nach BBC-Angaben seit Mittwoch mit drei Charterflugzeuge mehr als 1000 Ägypter nach Kairo gebracht.