Italien Berlusconi von Korruptionsvorwürfen freigesprochen

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist im Mailänder Korruptionsprozess freigesprochen worden. Das meldete das italienische Fernsehen.

Ein Mailänder Gericht hat den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi von einem Korruptionsvorwurf freigesprochen und in einem anderen auf Verjährung erkannt. Dieses Urteil gab der Vorsitzende Richter Francesco Castellano am Freitagabend nach mehr als 24stündigen Beratungen mit seinen beiden Kollegen bekannt.

Berlusconi war bei der Urteilsverkündung nicht im Gerichtssaal anwesend. Einer seiner Anwälte, Niccolo Ghedini, sagte, damit werde ein Schlussstrich unter zehn Jahre andauernde Verfahren gezogen. Er fügte hinzu, dass die Verteidigung Freisprüche in beiden Fällen vorgezogen hätte. Die Staatsanwaltschaft hatte für Berlusconi eine achtjährige Haftstrafe gefordert.

Verzögertes Verfahren

Das Gericht sprach Berlusconi von dem Vorwurf frei, er habe in den 80er Jahren über einen Mittelsmann Richter in Rom bestochen, um ein Urteil über den Verkauf des staatlichen Lebensmittelkonzerns SME zu beeinflussen. 1985 wurde der SME-Verkauf an Berlusconis Konkurrenten Carlo de Benedetti gerichtlich gestoppt und zu Gunsten der Gruppe um Berlusconi entschieden. Der Kauf kam aber nicht zustande; SME wurde später in Teilen verkauft.

Zum anderen Vorwurf, Berlusconi habe zudem einen Richter bestochen, der ihn in möglichen Strafverfahren unterstützen sollte, wurde auf Verjährung erkannt.

AP
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