Kriegsopfer USA geben Sarg-Fotos frei

Das US-Verteidigungsministerium hat es bislang strikt abgelehnt, die Särge gefallener Soldaten zu zeigen. Nun wurde der öffentliche Druck zu groß: 700 Fotos hat die Regierung nun veröffentlicht - nicht nur von Opfern aus dem Irak-Krieg.

Auf Druck von Bürgerrechtlern hat das Pentagon hunderte Fotos von Särgen getöteter US-Soldaten freigegeben. Bislang hatte es das US-Verteidigungsministerium stets abgelehnt, die von Militärfotografen gemachten Aufnahmen zu veröffentlichen. Auch die Presse durfte bei Zeremonien zur Ankunft von Soldatensärgen in den USA nicht fotografieren. Zur Begründung wurde die Wahrung der Privatsphäre der Hinterbliebenen genannt. Kritiker warfen der Regierung vor, die hohe Zahl von Opfern der Kriege in Afghanistan und dem Irak verschleiern zu wollen.

Die Fotos wurden am Donnerstag auf Antrag von Ralph Begleiter freigegeben, einem Professor an der Universität von Delaware und ehemaligem CNN-Korrespondenten. Er berief sich auf das Gesetz zur Informationsfreiheit und machte geltend, dass die Aufnahmen der Öffentlichkeit zugänglich sein müssten. Das Pentagon veröffentlichte die meisten Fotos ohne jeglichen Text, so dass unklar blieb, wann und wo sie gemacht wurden und wen sie zeigen. Auf den meisten waren Soldaten zu sehen, die Särge tragen oder vor in die US-Flagge gehüllten Särgen salutieren. Gesichter und Namensschilder waren unkenntlich gemacht.

DPA
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