Durch die Detonation einer Autobombe neben dem größten irakischen Friedhof sind vier Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei wurden elf weitere Zivilisten bei der Explosion auf einem Parkplatz neben dem Friedhof der schiitischen Pilgerstadt Nadschaf verletzt. Zahlreiche Rettungswagen rasten Anwohnern zufolge durch die Stadt.
Gläubige Schiiten aus dem ganzen Irak bestatten hier in der Nähe des Schreins des Imams Ali ihre Angehörigen. Wegen des Schreins gehört Nadschaf zu den bedeutendsten Pilgerstätten der schiitischen Moslems in aller Welt.
Zunahme von Rivalität
Im Februar hatte ein Anschlag auf ein schiitisches Heiligtum in Samarra im Norden des Landes heftige Zusammenstöße zwischen Schiiten und Sunniten ausgelöst und das Land an den Rand eines Bürgerkriegs getrieben. Seither sind Hunderte Menschen bei Anschlägen ums Leben gekommen.
Der mehrheitlich schiitische Süden war bislang relativ wenig vom sunnitischen Aufstand im Zentrum des Landes betroffen. In jüngster Zeit haben jedoch die Rivalitäten unter schiitischen Gruppen und ihren Milizen zugenommen.