Regimekritiker Paolo Dall'Oglio Papst Franziskus sorgt sich um vermissten Jesuiten

Papst Franziskus ist in Gedanken bei Paolo Dall'Oglio. Bisher gibt es keine Spur des Jesuitenpaters, der für seine Kritik am syrischen Regime bekannt war. Wurde er von al Kaida-Kämpfern verschleppt?

Papst Franziskus hat sich besorgt über das Schicksal des in Syrien vermissten Jesuiten Paolo Dall'Oglio geäußert. Er sei in Gedanken bei Pater Paolo, sagte der Papst am Mittwoch bei einer Messe in Rom. Franziskus, der selbst den Jesuiten angehört, erinnerte an zwei Ordensbrüder, die während der Ausübung ihres Amtes ihr Leben gelassen hatten.

Dall'Oglio ist für seine scharfe Kritik an der syrischen Regierung bekannt. Über seinen Verbleib liegen widersprüchliche Informationen vor. Aktivisten befürchten, dass er von al Kaida-Kämpfern entführt wurde. Der Leiter von Dall'Oglios Gemeinschaft al Khalil, der deutsche Pater Jens Petzold, hatte am Dienstag erklärt, es gebe keinen Beweis dafür, dass der Pater in Syrien verschleppt worden sei.

Dialog zwischen Christen und Muslimen

Dall'Oglio habe in Raka im Norden des Landes Vertreter der bewaffneten Gruppen in der Region treffen wollen, um mit ihnen humanitäre Fragen zu besprechen. "Er hatte mehreren Leuten vor seiner Abreise gesagt, dass er für einige Tage nicht erreichbar sein könnte. Danke für eure Gebete, eure Zuneigung und eure Unterstützung", fügte Petzold hinzu. Die Gemeinschaft al Kahlil ist derzeit aus Sicherheitsgründen in der Kurdenregion im Norden des Irak stationiert.

Dall'Oglio setzte sich in Syrien für den Dialog zwischen Christen und Muslimen ein und bezog Stellung gegen die gewaltsame Unterdrückung der Rebellion durch die Regierung von Präsident Baschar al Assad. Seine Äußerungen wurden vom Vatikan gelegentlich als zu unvorsichtig kritisiert.

AFP
ds/AFP