Samarra Die Stadt der "Goldenen Moschee"

Die berühmte Moschee der nordirakischen Stadt Samarra ist von Sunniten zerstört worden. Die Stadt und sein Heiligtum - der viertwichtigste Wallfahrtsort der Schiiten im Irak.

Die nordirakische Stadt Samarra ist vor allem für ihre "Goldene Moschee" berühmt, in der sich die Schreine der schiitischen Imame Ali al-Hadi und Hassan al-Askari befinden. Erst 1905 wurde die sechs Meter hohe vergoldete Kuppel des schiitischen Heiligtums aus dem 9. Jahrhundert fertig gestellt.

Ali al-Hadi ist für die meisten Schiiten einer der zwölf "rechtmäßigen Imame" oder Nachfolger des Propheten Mohammed. Zusammen mit seinem Sohn Hassan al-Askari, dem elften Imam, verbrachte er fast sein ganzes Leben unter Hausarrest in Samarra. Im Jahr 868 wurde er angeblich auf Befehl des Kalifen Dschafar al-Mutawakkil vergiftet. Sechs Jahre später wurde auch sein Sohn getötet. Der zwölfte Iman ist nach dem Glauben nur entrückt und wird am Ende der Tage zur Errichtung eines islamischen Reiches wiederkommen.

Handelszentrum der Region

Samarra - nach Nadschaf, Kerbela und dem Bagdader Stadtteil Kadhimija der viertwichtigste Wallfahrtsort für Schiiten im Irak - liegt etwa 100 Kilometer nördlich von Bagdad an der Spitze des sunnitischen Dreiecks. Die Stadt hat mindestens 200.000 Einwohner und ist heute ein Handelszentrum der Region. Im 9. Jahrhundert war sie kurze Zeit die Hauptstadt der muslimischen Welt, nachdem der Regierungssitz von Bagdad nach Samarra verlegt worden war.

DPA
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