Terror BBC-Journalist in Saudi-Arabien erschossen

In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ist ein irischer Kameramann des britischen Senders BBC erschossen worden. Ein Korrespondent wurde verletzt.

In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad ist am Sonntag ein irischer Kameramann des britischen Senders BBC erschossen worden. Ein britischer BBC-Korrespondent wurde von Schüssen verletzt. Wie der Sender in London mitteilte, waren die beiden Männer nach den Anschlägen in der Ölstadt Chobar in der vergangenen Woche nach Saudi-Arabien gereist und hatten seither von dort berichtet. BBC-Nachrichtenchef Richard Sambrook erklärte, der Sender bemühe sich darum, weitere Einzelheiten zu dem Vorfall zu erfahren.

Bei dem Toten handelt es sich um den 36-jährigen Simon Cumbers, verletzt wurde der 42-jährige Frank Gardner. Der britische Außenminister Jack Straw verurteilte den Angriff auf die beiden Journalisten. Großbritannien werde weiterhin alles tun, um die saudiarabischen Behörden bei deren Kampf gegen den Terrorismus zu unterstützen, sagte Straw.

Häufig Feuergefechte im Stadtteil Suweidi

Einem Bericht der amtlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA zufolge eröffneten Unbekannte am Nachmittag das Feuer auf die beiden Männer. Der Zwischenfall ereignete sich im Stadtteil Suweidi, wo es schon mehrfach zu Schießereien zwischen saudiarabischen Sicherheitskräften und mutmaßlichen Islamisten kam. In dem Viertel wohnen viele Ultrakonservative.

Erst vor einer Woche waren bei einem Angriff und einer anschließenden Geiselnahme durch mutmaßliche El-Kaida-Terroristen in Chobar im Osten des Landes 22 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Ausländer. Drei der Täter entkamen, nachdem sie mindestens neun Geiseln getötet hatten.

Der saudi-arabische Außenminister Saud el Faisal verteidigte am Sonntag die Entscheidung der Behörden, nicht früher eingegriffen zu haben. Die Sicherheit der Geiseln habe Vorrang gehabt und wäre bei einem frühzeitigen Einsatz der Sicherheitskräfte gefährdet gewesen, sagte Saud auf einer Pressekonferenz in Dschiddah. Aus Sicherheitskreisen war verlautet, den drei Angreifern sei während ihrer Flucht freies Geleit gewährt worden, nachdem sie mit der Ermordung aller Geiseln gedroht hatten.