Der Westen hat den Angriff Russlands auf die Ukraine einhellig verurteilt und ein Ende der Gewalt gefordert. Diese Position machte auch die britische Außenministerin Liz Truss klar: Sie bestellte den russischen Botschafter Andrej Kelin ein, um ihn über die Haltung der britischen Regierung in Kenntnis zu setzen. Bei dem Treffen soll der Ministerin der Geduldsfaden gerissen sein, berichtet der Fernsehsender Sky News.
Der Botschafter habe "den illegalen, unprovozierten Einmarsch Russlands in die Ukraine" erklären sollen. Allerdings sorgten die Ausführungen des russischen Vertreters nur dafür, dass sich die Stimmung noch weiter verschlechterte. "Es war ein hitziges Meeting", zitiert Sky News eine Quelle aus dem Außenministerium. Die Außenministerin habe den Botschafter "früh rausgeworfen".
Ukraine-Krieg: Britische Außenministerin bestellt russischen Botschafter ein
"Sie sagte, er sollte sich schämen, dass Russland wiederholt gelogen hat und seinen letzten Funken Glaubwürdigkeit in der internationalen Gemeinschaft verloren hat", berichtete die Quelle weiter. Auch die britische Nachrichtenagentur PA meldete, es sei ein "sehr mürrisches Treffen" gewesen.
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In einem offiziellen Statement kritisierte Truss die russische Invasion scharf: "Ich verurteile auf das Schärfste den entsetzlichen, nicht provozierten Angriff, den Präsident Putin auf das ukrainische Volk begonnen hat", so die Außenministerin. "Wir werden mit unseren internationalen Partnern zusammenarbeiten, um auf diesen schrecklichen Akt der Aggression zu reagieren." In einem Gastbeitrag für den "Telegraph" erläuterte Truss, es werde "bisher nie dagewesene" Sanktionen geben, die "keinen Teil des Regimes unversehrt lassen" würden.

Der britische Premierminister Boris Johnson versicherte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat am Freitagmorgen die Unterstützung des Vereinigten Königreichs und sprach ihm sein Beileid für die bisherigen Opfer aus.
Quellen: Sky News / Statement von Liz Truss / "Telegraph" / DPA