Selenskyj will EU-Hilfe für Reparaturen am Energiesystem +++ USA fürchten weitere Waffenlieferungen aus dem Iran +++ Die Meldungen zum Krieg gegen die Ukraine im stern-Liveblog.
Mehr und mehr gerät die Energieversorgung in den Mittelpunkt der Kriegshandlungen in der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft noch vor Beginn des Winters auf Hilfe der EU bei der Wiederherstellung des durch russische Angriffe schwer angeschlagenen Energienetzes. "Wir werden alles tun, um die Menschen in diesem Winter mit Strom und Wärme zu versorgen", versprach er am Abend in seiner täglichen Videoansprache. Bei dem von Russland ausgesetzten Getreideabkommen haben die Vereinten Nationen vorerst die Einstellung des Schiffsverkehrs im Schwarzen Meer angekündigt.
Die Meldungen vom 252. Kriegstag im stern-Liveblog:
Thomas Krause
Im Präsidialamt der Ukraine wird die Rückkehr Russlands zum Getreideabkommen als "Ende der Erpressung" durch Moskau verstanden. "Aus geopolitischer Sicht setzt das, was an diesen Tag passiert ist, einen Punkt hinter die viele Jahre lange Diplomatie der Erpressung, die Russland betrieben hat", schrieb Andrij Jermak, der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, auf Telegram. "Eine andere Diplomatie kennen sie dort nicht, deshalb verlieren sie auch in der modernen Welt", schrieb er am Mittwoch.
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Thomas Krause
Die arabischen Länder pochen im Ukraine-Krieg auf einen Verzicht von Gewalt. Die 22 Mitgliedstaaten der Arabischen Liga fordern stattdessen eine politische Lösung des Konflikts, wie aus einer Abschlusserklärung nach einem Gipfel der Organisation am Mittwoch hervorging. Die Länder wollen demnach aber neutral bleiben.
Die arabische Welt hält sich mit Kritik an Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurück. Präsident Wladimir Putin wurde in der Erklärung auch nicht namentlich erwähnt.
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Moskau betont Verteidigungszweck seiner Atomwaffen
Thomas Krause
Nach Spekulationen über eine mögliche nukleare Eskalation im Ukraine-Krieg unterstreicht Russland den rein defensiven Charakter seiner Atomdoktrin. In der gegenwärtigen turbulenten Lage sei es die wichtigste Aufgabe, "jedwede militärische Konfrontation zwischen Nuklearmächten zu vermeiden", erklärte das Außenministerium in Moskau.
Russland halte sich in seiner Abschreckungspolitik daran, dass ein Atomkrieg unzulässig sei. Es gebe bei einem solchen Krieg keine Sieger, und er dürfe niemals entfesselt werden. Die russische Doktrin sei zutiefst defensiv: Sie erlaube den Einsatz von Atomwaffen nur, wenn Russland selbst mit Massenvernichtungswaffen angegriffen werde oder bei einem konventionellen Angriff, "der die Existenz des Staates bedroht". Dies unterliege keiner Auslegung und keinen Erweiterungen.
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Thomas Krause
Kremlchef Wladimir Putin schließt einen neuen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine nicht aus, sollte es aus russischer Sicht Verstöße dagegen geben. "Russland behält sich das Recht vor, aus diesen Vereinbarungen auszusteigen für den Fall, dass die Garantien seitens der Ukraine verletzt werden", sagte Putin bei einer Videokonferenz mit dem nationalen Sicherheitsrat. Auch bei einem Ausstieg aus dem Abkommen sei Russland aber bereit, die für ärmere Länder bestimmten Getreidelieferungen durch den vereinbarten Korridor passieren zu lassen.
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Thomas Krause
Die USA werfen Nordkorea vor, Russland heimlich mit Artilleriemunition für den Krieg gegen die Ukraine zu beliefern. Nordkorea habe eine "bedeutende" Menge Munition verschickt und versuche den Eindruck zu wecken, die Lieferungen seien für den Nahen Osten oder Nordafrika bestimmt, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. "Wir werden weiterhin überwachen, ob die Lieferungen empfangen werden", betonte er.
Angesichts der Wirksamkeit internationaler Sanktionen gegen Russland müsse sich die Führung in Moskau an Staaten wie Nordkorea und den Iran wenden, um ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen, sagte Kirby weiter.
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Florian Schillat
Die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen ist auf mehr als 197.000 gestiegen. Die Bundesländer melden für die am Sonntag zu Ende gegangene 43. Kalenderwoche vom 24. bis 30. Oktober insgesamt 197.268 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine an den Schulen, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin mitteilte. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl damit um 1284 an. Allerdings waren in mehreren Bundesländern Ferien, weshalb teilweise keine neuen Zahlen gemeldet wurden. Die von der KMK angegebenen Schülerzahlen beziehen sich auf allgemeinbildende Schulen und Berufsschulen.
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Weißes Haus: USA "zunehmend besorgt" über möglichen russischen Atomwaffeneinsatz
Florian Schillat
Die US-Regierung zeigt sich "zunehmend besorgt" über die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes im Ukraine-Krieg. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, sagte, die Sorgen seien im Verlauf der Monate gewachsen. "Wir beobachten das so gut wir können."
Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, ranghohe russische Militärs hätten kürzlich darüber gesprochen, wann und wie taktische Atomwaffen in der Ukraine eingesetzt werden könnten. Der russische Präsident Wladimir Putin nahm demnach nicht an den Diskussionen teil. Außerdem gibt es laut der Zeitung keinen Hinweis dafür, dass eine Entscheidung für einen Atomwaffeneinsatz getroffen wurde.
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USA: Nordkorea liefert heimlich Artilleriegeschosse an Russland
Florian Schillat
Die US-Regierung wirft Nordkorea vor, Russland im Krieg gegen die Ukraine heimlich mit Militärausrüstung zu unterstützen. Nordkorea versuche die Lieferungen von Artilleriegeschossen über andere Länder etwa im Nahen Osten zu verschleiern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. "Wir werden weiterhin beobachten, ob die Lieferungen tatsächlich ankommen." Es handle sich um eine "beträchtliche Zahl". Die US-Regierung gehe aber nicht davon aus, dass diese Lieferungen den Verlauf des Krieges beeinflussen könnten, so Kirby weiter.
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Volker Königkrämer
Nach Angaben der Betreibergesellschaft ist eine Röhre der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 1 auf einer Länge von rund 250 Metern zerstört. Nach vorläufigen Untersuchungsergebnissen gebe es am Meeresboden zwei jeweils drei bis fünf Meter tiefe Krater, teilt die Nord Stream AG mit. Sie liegen demnach etwa 248 Meter voneinander entfernt. Der dazwischen liegende Abschnitt von Leitung 1 des Doppelstrangs sei zerstört. Trümmer seien mindestens in einem Radius von 250 Metern verstreut.
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Volker Königkrämer
Laut westlichen Regierungsquellen sind infolge der teilweisen Mobilmachung schätzungsweise 400.000 Russen aus ihrer Heimat geflohen. Bei der Zahl seien noch nicht diejenigen berücksichtigt, die wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das Land schon vorher verlassen hätten. Neben der Flucht ins Ausland seien auch viele Russen im eigenen Land untergetaucht, um der Einziehung in die Streitkräfte zu entgehen, so die Regierungsvertreter im Gespräch mit Journalisten.
Wenn man das addiere mit der Zahl der Menschen, die tatsächlich eingezogen wurden, sei der Rückgang der berufstätigen Bevölkerung "eine erhebliche zusätzliche Last für Russlands Wirtschaft und seine öffentlichen Finanzen", erklären sie weiter.
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Volker Königkrämer
Lettland hat den Ausnahmezustand in den Regionen entlang der Grenze zum benachbarten Belarus erneut verlängert - er gilt nun bis zum 10. Februar 2023. Dies beschloss die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes am Mittwoch in Riga. Die Sonderregelung gilt bereits seit über einem Jahr. Sie wurde am 10. August 2021 verhängt, weil Tausende Migranten versuchten, von Belarus aus illegal über die EU-Außengrenze zu gelangen.
Ein weiterer Faktor für die Verlängerung ist nach Angaben des Innenministeriums auch Russlands Krieg gegen die Ukraine, der von der autoritären Führung in Minsk unterstützt wird. Lettland grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus.
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Volker Königkrämer
Mit dem leicht abgewandelten Hit "Supergeil" bittet das ukrainische Militär um Leopard-Kampfpanzer aus Deutschland. In dem Videoclip von Künstler Friedrich Liechtenstein wurden Fotos der bereits gelieferten Flugabwehrwaffen Gepard und Iris-T geschnitten - tituliert als "Super Gepard" und "Super Iris". Damit habe man schon eine "Super Defense" (Super Verteidigung), heißt es. Doch dann kommen Szenen von "Super Leopard" im Einsatz - verbunden mit einem "Super Please". Am Ende heißt es "Dankeschön Deutschland". Das Video wurde vom Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Twitter veröffentlicht.
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DPA · AFP
kng