Umfrage Amerikaner unzufrieden mit ihrem Land

Die US-Bürger stellen in einer neuen Umfrage ihrer eigenen politischen Führung ein katastrophales Zeugnis aus. Dabei spielt die Wirtschaftskrise inzwischen eine größere Rolle als der von US-Präsident George W. Bush propagierte "Krieg gegen den Terror".

Eine große Mehrheit der US-Bürger ist nach einer Umfrage mit der Entwicklung in ihrem Land so unzufrieden wie schon lange nicht mehr. In der Befragung für die "New York Times" und CBS News bejahten 81 Prozent die Aussage, die USA seien auf einen "vollkommen falschen Kurs" abgedriftet - die Dinge im Land entwickelten sich allgemein schlecht. Vor einem Jahr hatten dieser Aussage 69 Prozent zugestimmt, Anfang 2002 waren es nur 35 Prozent gewesen.

Nach Angaben der Zeitung ist dieses Ergebnis das schlechteste seit Anfang der 90er Jahre. Die Unzufriedenheit ziehe sich durch alle Bevölkerungsgruppen - Frauen, Männer, Städter, Landbewohner, Republikaner, Demokraten, Akademiker, Nicht-Akademiker. Vor allem wirtschaftliche Probleme machten den Menschen zu schaffen. Demnach finden nur 21 Prozent der Befragten, dass es der Wirtschaft allgemein gut gehe - der niedrigste Wert seit 1992. Während im Dezember noch Irak-Krieg oder Terrorbekämpfung die Top-Themen für viele waren, finden jetzt nur noch 17 Prozent den Kampf gegen Terrorismus wichtig, aber 37 Prozent die Wirtschaftspolitik.

Die Ergebnisse spiegeln die inzwischen allgemein verbreitete Meinung wider, dass die US-Konjunktur in ernsthaften Schwierigkeiten steckt. Der aktuellen Umfrage zufolge finden lediglich 21 Prozent, dass es der US-Wirtschaft allgemein gut geht. Fast Zweidrittel der Befragten vertreten dagegen die Ansicht, dass sich die USA bereits in einer Rezession befinden.

AP · DPA · Reuters
DPA/AP/Reuters