Auf das Haus des nordrhein-westfälischen Finanzministers Jochen Dieckmann (SPD) in Bonn ist am Sonntagabend ein Geschoss unbekannten Ursprungs abgefeuert worden. Ein Fenster zur Terrasse wurde nach Polizeiangaben beschädigt, aber nicht völlig durchschlagen.
Die Tat ereignete sich kurz nach 21.00 Uhr während einer Privatfeier, bei der auch der Bonner Polizeipräsident zugegen war, sagte Polizeisprecher Harry Kolbe. Er sagte der dpa, es gebe keinen konkreten Hinweis auf einen Anschlag, es werde aber in alle Richtungen ermittelt. Dieckmann und seine Frau, die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, seien unverletzt.
Tatort weiträumig abgesperrt
Laut Polizei wurde noch kein Projektil gefunden. Die kinetische Energie des Geschosses dürfte nicht sehr groß gewesen sein, da die Scheibe nur im äußeren Bereich beschädigt sei, meinte Kolbe weiter. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Die Polizei befragte auch die Nachbarn nach verdächtigen Wahrnehmungen.
Dieckmann ist nach Angaben eines Sprechers wohlauf. «Der Minister und seine Gäste sind alle von dem nicht zu überhörenden Geräusch erschrocken», so der Sprecher des Finanzministeriums. Die Polizei sei aber sehr schnell vor Ort gewesen. Die Spurensicherung rund um das Reihenhaus sei bald nach dem Zwischenfall in vollem Gange gewesen.
Dieckmann ist seit November 2002 Finanzminister in Düsseldorf. Der langjährige Justizminister wurde Nachfolger von Peer Steinbrück, der Ministerpräsident Wolfgang Clement (beide SPD) ersetzte, als der Bundeswirtschaftsminister in Berlin wurde.