35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung sind sich Ost- und Westdeutsche offenbar wenig sympathisch. Wie eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse des "Tagesspiegel" anlässlich des Tags der deutschen Einheit zeigt, bewerten Menschen in ostdeutschen Bundesländern Menschen in anderen ostdeutschen Ländern als durchweg sympathischer – während Westdeutsche Bewohner westdeutscher Bundesländer positiver bewerten als die ostdeutscher.
Nach den Worten des Stuttgarter Politikwissenschaftlers Achim Hildebrandt offenbart die Auswertung der repräsentativen Umfrage der Freien Universität Berlin mit 1630 Teilnehmern eine verfestigte beidseitige Ost-West-Entfremdung, die vor allem ideologisch getrieben sei.
Der Umfrage zufolge ist im Osten ein Gefühl der Benachteiligung weit verbreitet. Menschen in allen ostdeutschen Bundesländern finden demnach, dass es ihnen im Vergleich zu anderen tendenziell schlechter geht. Einwohner westdeutscher Bundesländer sehen sich den Angaben nach hingegen als vergleichsweise bevorzugt gegenüber anderen.