Die islamkritische Pegida-Bewegung will in Dresden zur Oberbürgermeisterwahl am 7. Juni antreten. Das gab Pegida-Gründer Lutz Bachmann am Montag auf der 15. Kundgebung der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" in der sächsischen Landeshauptstadt bekannt. Bachmann sprach von drei möglichen Kandidaten. Pegida werde zeitnah einen Bewerber vorstellen. Dem Vernehmen nach will Bachmann nicht selbst antreten. Der 42-Jährige ist vorbestraft und war nach Bekanntwerden ausländerfeindlicher Äußerungen als Vereinschef von Pegida zurückgetreten. Nach Spaltung der Bewegung Ende Januar kehrte er aber als Cheforganisator der wöchentlichen Demonstrationen zurück.
Parteien in Dresden sehen die Kandidatur-Ankündigung von Pegida gelassen. "Wahlen sind interessant, weil es um die Frage der Mehrheit geht. Davon ist Pegida meilenweit entfernt", sagte die SPD-Politikerin Sabine Friedel. "Bachmann erregt mit dieser Ankündigung Aufmerksamkeit, Wirkung wird er aber nicht erzielen", sagte Christiane Filius-Jehne, Fraktionschefin der Grünen im Dresdner Stadtrat. Auch in anderen Städten gab es am Montag Kundgebungen von Pegida-Ablegern. In Leipzig versammelten sich nach ersten Schätzungen mehrere Hundert Legida-Anhänger auf dem Augustusplatz. Zu fünf Gegenveranstaltungen kamen ebenfalls mehrere Hundert Menschen. In Chemnitz wurden etwa 250 Pegida-Anhänger und etwa 200 Gegner gezählt.
In Magdeburg standen rund 780 Magida-Anhänger etwa 700 Gegnern gegenüber. In Berlin konnte Bärgida nur noch rund 170 Teilnehmer mobilisieren. Durch Stralsund zogen rund 150 bis 200 MVgida-Demonstranten. Erstmals demonstrierte auch in Nürnberg ein Pegida-Ableger. Nügida brachte aber nur 150 Menschen auf die Straße, die auf insgesamt etwa zehnmal so viele Gegendemonstranten trafen. In Bremerhaven folgten rund 1000 Menschen einem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und demonstrierten für Weltoffenheit.