Die Union ist in den Koalitionsverhandlungen mit der SPD anscheinend bereit, sich nicht nur auf einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn, sondern auch auf die Höhe von 8,50 Euro einzulassen. Bundestagsfraktionschef Volker Kauder sagte am Sonntagabend in der ARD: "Für die SPD sind die 8,50 Euro ein Glaubensbekenntnis. Und das nehme ich zur Kenntnis. Und deswegen ist es schon richtig, dass irgendwo diese 8,50 Euro auftreten werden." Zuvor hatte bereits Kanzlerin Angela Merkel die Bereitschaft erkennen lassen, auf die SPD-Forderung einzugehen.
Auch die Einführung einer doppelten Staatsbürgerschaft, die von der SPD ultimativ gefordert wird, wollte Kauder nicht ausschließen. "Bei der doppelten Staatsbürgerschaft haben wir noch eine ganze Reihe von Fragen, die wir mit der SPD klären müssen."
Ansonsten stellt er sich nach dem SPD-Parteitag auf einen aggressiveren Verhandlungsstil der Sozialdemokraten ein: "Ich gehe davon aus, dass die Verhandlungen härter werden", sagte Kauder. Trotzdem rechne er mit einem erfolgreichen und pünktlichen Abschluss der Verhandlungen. "Bis Ende November sollte der Koalitionsvertrag fertig sein", sagte er der "Bild am Sonntag". "Die großen Streitpunkte werden in den letzten zwei Verhandlungstagen entschieden." Am Montag soll es in der Arbeitsgruppe Außenpolitik und Verteidigung unter anderem um Kampfdrohnen gehen.