NSU-Mordserie Zschäpe nach München-Stadelheim verlegt

Die Rechtsterroristin Beate Zschäpe ist nach München-Stadelheim verlegt worden. Ein Besuch ihrer erkrankten Mutter in Gera fällt aus. Im April beginnt der Prozess gegen Zschäpe und ihre Komplizen.

Gut einen Monat vor Beginn des Prozesses um die rassistisch motivierte NSU-Mordserie ist die Hauptangeklagte Beate Zschäpe nach München verlegt worden. "Sie ist gestern am späten Nachmittag in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim gebracht worden", sagte der Sprecher des Bayerischen Justizministeriums, Wilfried Krames, am Mittwoch. Er bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung."

Die mutmaßliche Rechtsterroristin wird somit entgegen bisheriger Planungen nicht für kurze Zeit nach Gera verlegt. Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtete, wurde Zschäpe direkt von Köln zum Prozess nach München gebracht. Das Blatt beruft sich "auf mehrere übereinstimmende Informationen aus Justizkreisen". Die Vorbereitungen in dem ostthüringischen Gefängnis für eine kurzfristige Aufnahme der Angeklagten seien wieder gestoppt worden.

Sowohl die Verteidiger Zschäpes als auch die Generalbundesanwaltschaft wollten der Zeitung keinen Kommentar abgeben. Zschäpe sollte eine Art Zwischenhalt in Gera einlegen, um dort ihre 89-jährige Großmutter zu treffen, die seit ihrer Kindheit ihre engste Bezugsperson ist.

Dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) werden zehn Morde an türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und einer Polizistin zur Last gelegt. Am 17. April beginnt vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Zschäpe und drei mutmaßliche Helfer.

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jat/DPA