Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, forderten führende SPD-Politiker und Landesvorsitzende in einer Telefonschaltkonferenz am Samstagmittag Präsidiumsmitglied Andrea Nahles auf, für das Amt des Generalsekretärs zu kandidieren. Der designierte Vizekanzler Müntefering will seinen langjährigen Vertrauten beim Parteitag Mitte November für den Posten vorschlagen, wie er dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Samstag sagte.
"Er hat längst eine wichtige Funktion im Willy-Brandt-Haus und in der Partei. Er kann auch Generalsekretär", sagte Müntefering über den 43-jährigen Wasserhövel. "Ich werde ihn dafür vorschlagen." Die Telefonschaltkonferenz kam laut "FAS" auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil zu Stande. Daran teilgenommen hätten die Landesvorsitzenden von Niedersachsen, Thüringen und dem Saarland, Wolfgang Jüttner, Christoph Matschie und Heiko Maaß sowie der künftige niedersächsische Landesvorsitzende Garrelt Duin und der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Martin Schulz.
Der designierte Umweltminister Sigmar Gabriel soll sein Einverständnis gegeben haben. In der Schaltkonferenz sei zum Ausdruck gekommen, dass man sich einen politischen Generalsekretär wünsche und keinen, der aus dem Verwaltungsapparat komme. Die Parteilinke Nahles habe nicht an dem Telefongespräch teilgenommen.
Müntefering denkt laut "Spiegel" auch über einen Umbau der Parteispitze nach. Der Beteiligung an einer großen Koalition "können wir jedenfalls nicht damit begegnen, dass die Mannschaftsaufstellung so bleibt, wie sie ist", sagte der SPD-Chef. Müntefering bestätigte in Leinfeld-Echterdingen, dass Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse für den stellvertretenden Parteivorsitz nicht mehr kandidiere. Er mache den Platz frei für den brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck. Das sei ein gutes Zeichen.
AP