stern-Umfrage Strenge Standards für den Umweltminister

Im Sommer 2007 musste Umweltminister Sigmar Gabriel wegen einer Kabinettssitzung seinen Urlaub auf Mallorca unterbrechen und ließ sich nach Berlin und zurückfliegen - das entzürnt jetzt die Gemüter. Darf Deutschlands ranghöchster Umweltschützer ein Luftverpester sein?

Die große Mehrheit der Deutschen ist der Ansicht, dass für einen Umweltminister bei Dienstreisen andere Standards gelten als für seine Kabinettskollegen. In einer stern-Umfrage erklärten 61 Prozent, der für die Umwelt zuständige Ressortchef müsse mehr als die anderen Minister darauf achten, klimaschonend zu reisen.

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Sie kritisieren damit indirekt Sigmar Gabriel (SPD), der vergangene Woche durch seinen Solo-Flug von Mallorca zur Kabinettssitzung in Berlin für Schlagzeilen gesorgt hatte. 35 Prozent teilen die Kritik nicht. Ihrer Auffassung nach sollten bei dem Umweltminister dieselben Maßstäbe wie für die übrigen Mitglieder des Kabinetts gelten.

Gabriel selbst bestreitet die Sachlage nicht. Via Pressemitteilung ließ er ausrichten, den Grund für den Kurzausflug in die Heimat habe das Kanzleramt geliefert. "Es hatte mich gebeten, meinen Urlaub zu unterbrechen, um die Beschlussfähigkeit des Kabinetts zu gewährleisten", so Gabriel. Dabei ging es um eine Sitzung am 8. August, die nach Auskunft des Kanzleramts "relativ kurzfristig" angesetzt worden sei.

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