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Österreicherin

Serie "Die spinnen, die Deutschen" Österreicherin erzählt, an was sie sich in Deutschland erst gewöhnen musste

Sehen Sie im Video: Österreicherin erzählt, an was sie sich in Deutschland erst gewöhnen musste.






Griaß eich. I bin die Johanna und i wohn scho seit fost fünf Joa in Deitschlond. A moncha dat sogn i bin fost scho a Piefke. Es gibt a poa Sochn an de i me eascht hob gewenan meassn.
Zum Beispiel Dosenpfand
In Österreich haben wir kein Dosenpfand und auch nicht jede 0,5 Plastikflasche ist mit Pfand versehen. Es war sehr gewöhnungsbedürftig, nach einer Party mit einem großem Sack voll stinkender, leerer Dosen zum Pfandautomaten zu laufen.
Heute ist es allerdings so, dass ich, wenn ich zuhause in Österreich eine Dose in den Müll werfe, es sich für mich sehr falsch anfühlt.
Spargel
Natürlich essen wir auch in Österreich gerne und viel Spargel. Aber bei weitem nicht mit der Ernsthaftigkeit und Disziplin, die die Deutschen dabei an den Tag legen. Hier hat man das Gefühl, dass die Spargelsaison eine sehr ernste Sache ist. Wenn Spargelsaison ist, wird einem aus allen Richtungen der Spargel entgegengeschmissen. Auf jeder Tageskarte in jedem Restaurant findet man gefühlt mindestens ein Spargelgericht. Es gibt sogar Tiefkühlpizza mit Spargel. Und ihr habt in den Supermärkten diese riesigen Maschinen, die nur dazu da sind, um Spargel zu schälen. Das war mit neu.
Sprache
Man sagt ja, dass das was die Österreicher von den Deutschen trennt, die gemeinsame Sprache ist.
„Es geht sich nicht aus.“  Ich weiß manche von euch verstehen ihn, aber in meiner Erfahrung nicht sehr viele. Und er wird bei weitem nicht so häufig verwendet wie in Österreich. In Österreich verwendet man diesen Ausdruck ständig, jeden Tag und in jeder Situation. Kannst du bis morgen die Präsentation fertig machen? Tut mir leid, das geht sich beim besten Willen nicht aus. Warum bist du zu spät? Sorry, ist sich nicht früher ausgegangen.
Man kann sich mit diesem Ausdruck hervorragend, in jeder Situation aus der Verantwortung ziehen und die Schuld ganz einfach auf eine hehre Macht schieben mit der man gar nichts zu tun hat. Das ist nicht nur sehr praktisch, sondern auch sehr österreichisch.
Das waren drei Dinge, an die ich mich hier in Deutschland erst gewöhnen musste. Ich werde bestimmt noch eine Weile hier bleiben und freue mich auf viele weitere Eigenheiten, die ich an euch un an mir kennenlernen darf.
Zwei Mädchen sitzen lächelnd auf einer Bank

Serie "Die spinnen, die Deutschen" Französinnen erklären, was sie an Deutschland komisch finden

Bonjour, wir sind Emilie und Sophie. Oder Sophie und Emilie. Wir sind Französinnen und wir leben seit fast drei Jahren in Deutschland.
Deutschland ist ein richtig cooles Land. Aber es gibt einige Dinge, die wir ein bisschen komisch finden. Und davon erzählen wir euch jetzt.


1. Ampeln
Eines der komischsten Dinge in Deutschland ist, wenn man an einer Ampel wartet, bis es grün wird. Egal, ob das nächste Auto 100 Meter, 200 Meter oder einen Kilometer weit weg ist, man wartet und wartet, bis man die Straße überqueren darf. Ansonsten bekommt man böse Blicke von den Deutschen.
Das passiert auf keinen Fall in Paris. Dort hebt man einfach die Hand hoch,  stoppt das Auto und geht rüber. Fußgänger regieren die Straße.


2. Bettdecken
Ein weiterer Unterschied, der uns aufgefallen ist, sind Betten. Deutsche benutzen zwei Bettdecken für zwei Leute in einem Bett. Ich als Französin habe ein großes Bett – und eine große Bettdecke. Für uns ist es sehr komisch, wenn jeder seine eigene separate Bettdecke hat.


3. Bratwurst
Eines unserer ersten Essen in Deutschland war eine Bratwurst. Das war sehr, sehr überraschend. Und das ist das Konzept: Stehend isst man eine Wurst, man hält sie mit einem kleinen Stück Papier und tunkt sie dann in Senf. Das ist wirklich etwas anderes.
In Frankreich ist das Essen heilig. Auch beim Mittagessen genießt man das Essen und nimmt sich Zeit. Man setzt sich hin, und manchmal trinkt man sogar ein Glas Wein.
Ich wollte eigentlich auch eine Krakauer bestellen, aber sie haben „Kakao“ verstanden. Also habe ich das hier bekommen. Bon Appetit!


Das war unsere Top 3 an komischen Dingen, die wir hier in Deutschland entdeckt haben. Als wir hier ankamen, wollten wir nach zwei Jahren wieder zurück nach Frankreich gehen. Jetzt sind es schon fast drei Jahre. Und wir wollen noch bleiben. Unser nächstes Ziel ist es, mit anderen Deutschen nackt in die Sauna zu gehen. Wenn wir das erreicht haben, dann können wir vielleicht nach Hause gehen.


Übrigens hat Sophie einen britischen Akzent, weil ihr Vater aus England kommt. Sie ist allerdings in Frankreich aufgewachsen.
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