Plainspotter haben die Ruhe weg: Stundenlang verharren sie an den Flughäfen, schauen zum Himmel, fotografieren und filmen das Starten und Landen der Maschinen. Und sagen dabei kaum ein Wort. So gesehen muss jenes lang gezogene "Boaahh" eines Flugzeug-Guckers am vergangenen Samstag wohl schon als äußerster Gefühlsausbruch gesehen werden.
Der Mann hatte sich wie so oft mit seiner Videokamera an der Landebahn des Flughafens Hamburg positioniert - trotz des peitschenden Orkans "Emma". Und er hält fest, was in einer Katastrophe hätte enden können: Ein Airbus 320 befindet sich im Landeanflug, wie bei Sturm üblich, leicht schräg versetzt zum Seitenwind - für Piloten Routine, mehrmals pro Jahr im Flugsimulator geübt. Doch kurz vor dem Aufsetzen passiert es, eine Boe erfasst das Flugzeug. Die Maschine kippt nach links, die Tragfläche schrammt über den Boden. Der Kapitän hat nur eine Chance. "Go around", ruft er, voller Schub. Der Airbus startet noch einmal durch, fliegt ein, zwei Runden und landet 15 Minuten später doch wohl behalten. Erster Kommentar des Piloten: "Ein anspruchsvoller Anflug." Das Video des Plainspotters hatte er da noch nicht gesehen.